Gas-Speicher Netzagentur-Präsident: Neue Füllstands-Vorgaben zeigen Dringlichkeit

22. Juli 2022, 05:00 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Habeck hat neue Füllstands-Vorgaben für Gasspeicher angekündigt. Sie sollen nun schon bis 1. September zu 75 Prozent gefüllt sein. Netzagentur-Chef Klaus Müller betont im Interview, wie wichtig das ist.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat die Bedeutung der neuen Füllstands-Vorgaben für Deutschlands Gasspeicher unterstrichen. Müller sagte MDR AKTUELL, er halte die geplanten Richtwerte zum 1. September (75 Prozent) und 1. Oktober (85 Prozent) für besonders wichtig: "In den letzten Tagen haben wir stagniert. [...] Insofern haben wir in den letzten Tagen keinen Fortschritt gemacht. Der neue Wert von 75 Prozent bis zum 1. September unterstreicht die Dringlichkeit. Und wir erwarten jetzt von allen Speicherunternehmen, dass sie eben das Notwendige veranlassen, um schnell die Speicher zu befüllen."

Der neue Wert von 75 Prozent bis zum 1. September unterstreicht die Dringlichkeit.

Klaus Müller Präsident der Bundesnetzagentur

Auch an den Winter 2023/24 denken

Der Netzagentur-Präsident betonte, bei den Füllständen dürfe man nicht nur den kommenden, sondern müsse auch den Winter 2023/24 im Blick haben: "Und dazu ist es ganz wichtig, dass wir nach diesem ersten Winter nicht bei zu niedrigen Speicher-Füllständen landen." Denn dann wäre es auch physikalisch kaum möglich, die Speicher für den nächsten Winter ausreichend zu befüllen. Dabei würden die von Wirtschaftsminister Habeck angekündigten Maßnahmen für die Industrie und für private Haushalte helfen.

Müller appellierte: "Damit wir eben nicht in der Industrie reduzieren oder sogar abschalten müssen, müssen wir alle zusammen solidarisch Gas einsparen, damit ein solches Krisenszenario nicht eintritt."

MDR AKTUELL(pei)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. Juli 2022 | 06:00 Uhr

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