Gaskrise EnBW: Keine Milliarden-Hilfen für VNG

22. November 2022, 22:45 Uhr

Der Gasimporteur VNG strebt Entschädigungen für teure Gasersatzbeschaffungen an. Staatshilfen dürften nach MDR-AKTUELL-Informationen aber deutlich geringer ausfallen als die diskutierten Milliarden.

Für den strauchelnden Gasimporteur VNG stehen nach Angaben des Mehrheitseigners EnBW derzeit keine Staatshilfen in Milliardenhöhe zur Debatte. In aktuellen Gesprächen mit dem Bundeswirtschaftsministerium würden "weder eine Verstaatlichung noch eine staatliche Hilfe in Höhe eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags diskutiert", teilte eine Sprecherin des Karlsruher Energiekonzerns mit. Nach Informationen von MDR AKTUELL geht es vielmehr um einen dreistelligen Millionenbetrag, mit dem dem Unternehmen geholfen werden könnte.

Entschädigung für teure Gasersatzbeschaffungen angestrebt

Es gehe darum, sicherzustellen, dass die VNG teilweise für ihre Ausgaben zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit entschädigt werde. Darüberhinausgehende Verluste wolle die VNG aus eigener Kraft tragen.

Der Leipziger Gasimporteur VNG hatte Anfang September einen Antrag auf staatliche Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Hintergrund war, dass russische Gaslieferungen ausblieben. Um bestehende Verträge dennoch erfüllen zu können, musste VNG Ersatzgas aus anderen Quellen für deutlich höhere Preise kaufen. Aus demselben Grund war bereits der Marktführer Uniper in Not geraten und der Bund half.

VNG beliefert nach eigenen Angaben insgesamt 400 Stadtwerks- und Industriekunden und deckt ein Fünftel des Gasbedarfs in Deutschland.

Reuters,dpa(rnm)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. November 2022 | 08:00 Uhr

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