IG Metall - Streik
Streikende mit IG-Metall-Fahnen in Bochum. Die Industriegewerkschaft fordert in der Metall- und Elektroindustrie Lohnzuwächse von 7 bis 8 Prozent. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Metall- und Elektroindustrie IG Metall fordert Lohnplus von sieben bis acht Prozent

20. Juni 2022, 16:40 Uhr

Die Gewerkschaft IG Metall will für die Beschäftigten der Elektro- und Metallindustrie bei den anstehenden Tarifverhandlungen sieben bis acht Prozent mehr Lohn fordern. Diese Empfehlung beschloss der Vorstand. IG-Metall-Chef Hofmann verwies auf die hohe Inflation: Es gehe auch darum, die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Andernfalls drohe eine Rezession. Die geltenden Tarifverträge laufen im September aus.

Die IG Metall will angesichts der hohen Inflation in der Tarifrunde für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie sieben bis acht Prozent mehr Geld fordern. Diese Empfehlung habe am Montag der Gewerkschaftsvorstand beschlossen, teilte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann in Frankfurt am Main mit. Es gehe dabei auch darum, die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger für den privaten Konsum zu erhalten. Breche der private Konsum ein, könnte eine Rezession drohen.

Die Empfehlung ist noch nicht die endgültige Forderung. Die wird am 30. Juni in den regionalen Tarifkommissionen diskutiert. Dabei gehe es dann um eine konkrete Zahl innerhalb der Bandbreite von sieben bis acht Prozent, sagte Hofmann. Am 11. Juli will der IG-Metall-Vorstand über die endgültige bundeseinheitliche Forderung entscheiden. Die Gewerkschaft peilt eine Laufzeit von zwölf Monaten an.

IG Metall begründet Forderungen mit Konjunktur

Zur Begründung für die Empfehlung zieht die IG Metall unter anderem die konjunkturelle Lage der Branche heran. Demnach waren laut einer Umfrage unter den Betriebsräten im vergangenen Jahr im Schnitt über die gesamte Industrie hinweg deutliche Umsatz- und Produktivitätszuwächse zu verzeichnen. Gleichwohl sah die Lage der IG Metall zufolge je nach Sparte sehr unterschiedlich aus. So ging beispielsweise die Produktion in der Automobilindustrie deutlich um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, während sie im Maschinenbau zulegte.

Die Verträge für die Beschäftigten in den Kernbranchen der deutschen Industrie, zu denen unter anderem der Fahrzeugbau und der Maschinenbau zählen, laufen Ende September aus. Gewerkschaftschef Hofmann sagte, er hoffe, dass die Verhandlungen im November abgeschlossen werden können, wenn alles gut laufe. Warnstreiks wären nach Ablauf der Friedenspflicht vom 29. Oktober an möglich.

dpa (jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. Juni 2022 | 16:30 Uhr

Mehr aus Wirtschaft

Mehr aus Deutschland

Carolin Voigt 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Cannabispflanze 20 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK