Wirtschaftliche Aussichten Ifo: Stimmung ostdeutscher Unternehmen leicht verbessert

28. Oktober 2022, 15:20 Uhr

Die deutsche Wirtschaft ist überraschend gewachsen, trotz Krieg in der Ukraine und Energiekrise. Auch ostdeutsche Unternehmen atmen im Oktober etwas auf, wie eine Umfrage des Ifo-Instituts ergab.

Die Stimmung ostdeutscher Unternehmen hat sich im Oktober verglichen zum Vormonat leicht verbessert. Das geht aus einer am Freitag in Dresden veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervor. Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts basiert auf rund 1.700 monatlichen Meldungen von Unternehmen der verschiedenen Sektoren. Demnach senkten die Unternehmen ihre Einschätzung zu laufenden Geschäften zwar etwas, blickten jedoch optimistischer auf die kommenden sechs Monate.

Handel wieder optimistischer

Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, also beispielsweise dem Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, habe sich die Stimmung "kräftig erwärmt", hieß es. Auch insgesamt sei der Index für das Geschäftsklima innerhalb der regionalen Wirtschaft von 85,2 Punkten im September auf 86,2 Punkte im Oktober gestiegen. So sei auch die Stimmung im Handel wieder besser: Unternehmen schätzten laufende Geschäfte besser ein als noch im September und zeigten sich auch mit dem Blick auf die kommende Zeit wieder optimistischer.

Geschäftserwartungen im Baugewerbe gesunken

Verschlechtert habe sich die Stimmung hingegen im ostdeutschen Dienstleistungssektor sowie im Bauhauptgewerbe. Die Einschätzung der Lage im Oktober sei in beiden Sektoren deutlich schlechter ausgefallen als noch im September. Während im Baugewerbe gleichzeitig auch die Geschäftserwartungen sanken, fielen sie im Dienstleistungssektor der Umfrage zufolge jedoch deutlich besser aus.

Überraschendes Wachstum der gesamtdeutschen Wirtschaft

Bundesweit ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal trotz Russlands Krieg gegen die Ukraine und Energiekrise gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozentpunkte zum Vorquartal zu. Die Wirtschaftsleistung wurde demnach vor allem von den privaten Konsumausgaben getragen. Das Wachstum von Juli bis September reichte aus, um die deutsche Wirtschaft wieder über das Vorkrisenniveau zu hieven.

Analysten hatten eher mit einem Schrumpfen des BIP gerechnet. "So viele Indikatoren zeigen, dass sich die Konjunktur seit Monaten deutlich verlangsamt, und jetzt sehen wir im dritten Quartal sogar eine Wachstumsbeschleunigung", erklärt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Experten rechnen aber weiterhin im Winterhalbjahr mit einer Rezession – dass also die Wirtschaft mindestens zwei Quartale in Folge schrumpft.

AFP, dpa (amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 28. Oktober 2022 | 10:30 Uhr

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