Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Frauen haben auch 2022 deutlich weniger Stundenlohn als Männer erhalten. Bildrechte: IMAGO / photothek

"Gender Pay Gap"Frauen verdienen 18 Prozent weniger pro Stunde

30. Januar 2023, 10:36 Uhr

Frauen und Männer sind noch immer weit davon entfernt, gleichviel zu verdienen. Im vergangenen Jahr haben Frauen in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.

Frauen haben in Deutschland im Jahr 2022 pro Stunde 18 Prozent weniger verdient als Männer. Der Stundenlohn von Frauen lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag bei durchschnittlich 20,05 Euro, der von Männern bei 24,36 Euro. Bei "vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie" beträgt die Verdienstlücke demnach noch rund sieben Prozent.

Alles anzeigen

Wie das Amt ausführte, sind knapp zwei Drittel der geschlechterspezifischen Verdienstunterschiede zum einen darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger schlechter bezahlte Berufe ausüben, und zum anderen, dass sie häufiger in Teilzeit arbeiten. Werden diese Faktoren herausgerechnet, bleibe die "bereinigte Verdienstlücke" von sieben Prozent. Die Statistiker verweisen darauf, dass es weitere Gründe für die Unterschiede geben dürfte, die noch nicht einberechnet würden. Dazu zählten etwa Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von Angehörigen. "Der bereinigte Gender Pay Gap ist daher als 'Obergrenze' für Verdienstdiskriminierung zu verstehen", erklärten sie.

Geringere Lücke in Ostdeutschland

Im langfristigen Vergleich sinkt der Gender Pay Gap. Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug er noch 23 Prozent.

Weiterhin besteht ein großer Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland, der sich jedoch verringert: Im Osten verdienten Frauen 2022 sieben Prozent weniger, im Westen waren es 19 Prozent. 2006 hatte die Lücke im Osten nur sechs Prozent betragen, im Westen waren es hingegen 24 Prozent.

Afp,epd (nvm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 30. Januar 2023 | 10:00 Uhr