Hörer machen Programm Warum können kaum neue Hybrid-Autos bestellt werden?
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Die Lieferzeiten für Plug-in-Hybride sind momentan sehr lange. Auch MDR AKTUELL-Hörer Oldrich Cerha möchte ein Hybrid-Auto von VW kaufen, um die Luft weniger zu verschmutzen. Laut ihm ist eine Bestellung in den Autohäusern allerdings nicht möglich. Er fragt sich, warum das so ist und ob Hybrid-Autos weiterhin hergestellt werden.

- Da es bei VW viele Aufträge für Plug-in-Hybride gibt, können vorübergehend keine neuen Bestellungen angenommen werden.
- Ob es nach Ende dieses Jahres weiterhin einen staatlichen Umweltbonus für Hybrid-Autos geben wird, ist unklar.
- Der Bundesverband der Automobil-Wirtschaft arbeitet daran, dass es den Bonus auch weiterhin geben wird.
Plug-in-Hybrid Ein Plug-in-Hybrid ist ein Fahrzeug, das über einen Elektro- und einen Benzinmotor verfügt. Beim Anfahren und geringen Geschwindigkeiten wird das Auto vom Elektromotor angetrieben. Später, wenn es schneller wird, schaltet sich automatisch der Verbrennungsmotor ein und der Elektromotor ab. Wer sich so ein Fahrzeug gekauft hat, erhielt vom Staat bislang einen Umweltbonus in Höhe von 6.750 Euro.
Auf die Frage, ob Hybrid-Modelle noch hergestellt werden, teilt Volkswagen auf eine Anfrage von MDR AKTUELL schriftlich mit, dass die Plug-in-Hybride sehr gefragt seien: "Das führt zu einem hohen Auftragsbestand, den wir sukzessive und schnellstmöglich abarbeiten. Aufgrund dieser extrem guten Nachfrage einerseits sowie den Einschränkungen bei der Teile-Versorgung andererseits können wir in Deutschland vorübergehend keine weiteren Bestellungen für Hybrid-Modelle annehmen – auch, um die Lieferzeiten für Kundinnen und Kunden nicht weiter zu verlängern." Sobald sich die Situation entspannen werde, freue sich VW selbstverständlich wieder Bestellungen für die Hybrid-Modelle annehmen zu können.
Umweltbonus für Hybrid-Autos auf der Kippe
Doch es gibt nicht nur ein Bestell-Problem bei VW. Unklar ist auch, wie es mit der staatlichen Förderung weitergeht. Wer es geschafft hat, ein Hybrid-Auto rechtzeitig zu bestellen, das auch noch in diesem Jahr ausgeliefert wird, erhält den staatlichen Umweltbonus. Denn die Regelung gilt nur bis zum 31.12.2022. Wie es danach weiter geht, ist unklar. Die Förderung scheint auf der Kippe zu stehen.
Das Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck teilte auf eine MDR AKTUELL-Anfrage mit, dass die E-Auto-Förderung überarbeitet werden soll. Weiter heißt es schriftlich: "Hierbei geht es um die Neukonzeption der Förderung ab 2023. Aktuell warten wir noch auf Rückmeldungen von den Ressorts. Daher können wir noch keine Details zu Inhalt und Zeitplan nennen. Die aktuellen Förderkonditionen gelten noch bis Ende des Jahres."
Gebrauchte Hybrid-Autos ohne Förderung
Der Bundesverband der Automobil-Wirtschaft hofft jedoch, dass es mit der Förderung weitergeht. Geschäftsführer Andreas Rade sagt: "Aktuell geht es darum, ob der Umweltbonus für den Plug-in-Hybrid ausläuft. Das ist noch nicht entschieden. Wir arbeiten mit der IG Metall daran, dass die Fördersumme für den Plug-in weiter besteht. Ich bin guter Dinge, dass der Plug-in weiter produziert wird und dass der Verbraucher auch im nächsten Jahr einen Umweltbonus bekommt, der auch berechtigt ist."
Wer sich ein Plug-in-Hybrid-Modell kaufen möchte, auch ohne Umweltbonus, der kann sich in den gängigen Autoportalen informieren. Allerdings muss man da Glück haben. Denn zahlreiche dort angebotene Fahrzeuge haben bereits hohe Kilometer-Stände.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 31. Mai 2022 | 06:25 Uhr
Froschmaschine vor 4 Wochen
Wäre die Nachfrage nicht wegen staatlicher Förderung, sondern aus sonst irgendwelchen Gründen hoch, dann hätten die Hersteller wohl bessere Liefermöglichkeiten!?
Persönlich halte ich nicht viel von solcher Auto-Förderung. Aber mit DDR-Planwirtschaft hat diese Förderung doch nichts gemeinsam, außer dass der Staat eine Absicht hat und etwas tut. Eine staatliche Kaufprämie ändert nichts dran, dass Angebot und Nachfrage über den Preis in Einklang kommen können. Die Förderung verschiebt lediglich das Gleichgewicht in eine bestimmte Richtung – analog zu tausend anderen Faktoren auf dem Markt. Wenn die Hersteller Lieferschwierigkeiten nicht vollständig durch Preiserhöhung kompensieren wollen, ist das ihr Ding und vielleicht nichtmal dumm.
Überhaupt hier eine „DDRisierung Deutschlands“ zu sehen, zeugt nicht von Kenntnis der DDR. Hinweis zum Einstieg: Die DDR war eine Ein-Parteien-Diktatur.
MikeGolf vor 4 Wochen
Wer überwiegend Kurzstrecken oder besser noch Stadtverkehr fährt, ist mit einem PluginHybrid bestens bedient.
Optimal wäre dann noch eine Lademöglichkeit zuhause. Es reicht eine 230V Steckdose. Ich fahre für 30€ ca. 500+km Stadtverkehr. Bei Bedarf geht es aber auch auf Langstrecke mit Anhänger im Hybridmodus mit Benzin recht sparsam. Eine runde Sache ;-)
Gino Vanelli vor 5 Wochen
Ihre Beschreibung eines PlugIn-Hybrid (Kasten) ist unvollständig. Dies trifft auf alle Hybridfahrzeuge zu. Beim Plugin muss der Akku von aussen über ein Ladekabel geladen werden, also nicht - wie beim Vollhybrid- durch den eigenen Verbrenner. Nur PHEV sind förderfähig!