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Der Konzern RWE hat angekündigt, bis zum Jahr 2030 aus der Energiegewinnung mit Braunkohle auszusteigen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

KohleausstiegRWE steigt bis 2030 aus der Kohle aus

04. Oktober 2022, 13:20 Uhr

Der Energiekonzern RWE zieht seinen Kohleausstieg um acht Jahre vor. RWE traf eine Vereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium und Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerium, nach der schon 2030 die letzten Anlagen stillgelegt werden sollen.

Der Energiekonzern RWE will den Kohleausstieg um acht Jahre auf das Jahr 2030 vorziehen. Das sieht eine Vereinbarung auf Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem NRW-Wirtschaftsministerium vor.

Zugleich sollen zwei Kraftwerksblöcke, die nach derzeitiger Rechtslage Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024 weiterlaufen. Gemeint sind die Blöcke D und E des Kraftwerks Neurath in Nordrhein-Westfalen. Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden, wie das NRW-Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte.

Mit dem verfrühten Ausstieg blieben 280 Millionen Tonnen Kohle in der Erde; das entspreche 280 Millionen Tonnen CO2, die nicht mehr ausgestoßen würden.

Lützerath soll abgebaggert werden

Der nordrhein-westfälische Ort Lützerath soll im Zuge des Braunkohleabbaus am Tagebau Garzweiler aber durch den Betreiber RWE abgebaut werden, hieß es weiter. Zwei Jahre lang lebten Klimaaktivisten in einem Protestcamp vor Ort. Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, mit der die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen gesenkt werden soll. Dafür sollen auch alte Kohlekraftwerke genutzt werden.

Kellner: 2030 Ausstiegsziel auch für Ostdeutschland

Nach der Entscheidung des Energiekonzerns RWE fordert Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner dasselbe Zieldatum für den Kohleausstieg auch für Ostdeutschland. "Jetzt gilt es, auch in Ostdeutschland das Ausstiegsziel 2030 anzupeilen", erklärte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin. "Es wäre fatal, wenn in Ostdeutschland ökonomische Zukunftschancen verspielt würden, weil die Ministerpräsidenten von SPD und CDU an dreckiger Kohle festhalten wollen."

reuters, dpa (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 04. Oktober 2022 | 10:00 Uhr