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Kommunikation mit den Angehörigen in der Ukraine ist für geflüchtete Menschen von großer Bedeutung. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Mobilfunk UkraineDaten-Roaming und Telefonieren mit der Ukraine nicht mehr kostenlos

01. Juli 2022, 12:32 Uhr

Seit Ende Februar stellten auch deutsche Mobilfunk-Anbieter als Hilfe für die aus der Ukraine geflüchteteten Menschen ihre Dienstleistungen kostenfrei bereit – das betraf das Telefonieren in die Ukraine und das Daten-Roaming. Jetzt endet die Kostenfreiheit, die Hilfe aber nicht ganz.

Bei den großen deutschen Mobilfunk-Anbietern endet die kostenlose Bereitstellung von Daten-Roaming sowie das kostenfreie Anrufen und SMS-Versenden in die Ukraine. Von dieser Hilfe hatten seit Ende Februar vor allem geflüchtete Menschen aus der Ukraine und ihre Angehörigen in der umkämpften Heimat profitiert.

Vodafone etwa informierte seine Kundinnen und Kunden, dass Anrufe und SMS in die Ukraine noch bis 14. Juli kostenfrei seien, ab 15. Juli jedoch nicht mehr. Bei der Telefónica Germany GmbH (also O2) endete das kostenlose Roaming bereits mit dem letzten Juni-Tag. Ebenso bei der Deutschen Telekom: Deren kostenlose Soforthilfe mit rund 400.000 bereitgestellten SIM-Karten war ebenfalls bis zum 30. Juni befristet.

Spezielle neue Tarife der Anbieter

Ganz stellen die Anbieter ihre Hilfe aber nicht ein. So erklärte die Telefónica auf Nachfrage von MDR AKTUELL: "Es ist uns ein großes Anliegen, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen und ihnen zu helfen, mit ihren Familien und Freunden verbunden zu bleiben."

Seit Kriegsbeginn seien mehr als 100.000 SIM-Karten zur Verfügung gestellt worden, hieß es von Telefónica. Damit verbundene Sonderkonditionen seien sechs Monate ab Karten-Aktivierung gültig, längstens aber bis 30. September. Das seit Ende Februar kostenfreie Roaming, Anrufe und SMS in die Ukraine werden laut Unternehmen jedoch ab 1. Juli in die Konditionen der jeweiligen Tarife überführt, und es gebe einen speziellen neuen Prepaid-Tarif der Marke Ortel Mobile.

Bei der Telekom ist es ähnlich. Laut Ankündigung von Ende Mai gibt es mit einem neuen Tarif "Magenta Mobil Prepaid Ukraine" bereits seit dem 10. Juni ein "günstiges Angebot". Es solle die als Soforthilfe ausgegebenen SIM-Karten ersetzten, die bis 30. Juni befristet gewesen seien. Nutzerinnen und Nutzer werden demnach seit Mitte Juni darüber benachrichtigt.

Unternehmen wollen Kosten kleinhalten

Neben den drei großen Anbietern in Deutschland hatten sich nach Angaben von Verivox auch fast alle anderen der Ende Februar gestarteten Hilfsaktion angeschlossen. Die EU hatte dann im April beschlossen, solche Angebote zu unterstützen. Dazu gab es auch eine gemeinsame Erklärung von Mobilfunk-Anbietern in der EU und der Ukraine, unterzeichnet auch von der Deutschen Telekom, von Telefónica/O2 und Vodafone.

Darin hieß es, freie Anrufe in die Ukraine und von dort in EU-Länder sowie Mobilfunk-Datenverkehr könnten aufgrund nicht regulierter internationaler Gebühren für die Anbieter teuer werden. Zugleich gerieten die Anbieter und Netzbetreiber in der Ukraine unter Druck, da diese unter Kriegsbedingungen arbeiten müssten, während ihnen wichtige Einnahmen entgingen.

Weiter hieß es in der Erklärung, durch ein koordiniertes Vorgehen auch in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden sollten Roaming-Gebühren und Kosten für Anrufe möglichst durch Verträge gesenkt werden – um die Kosten für die geflüchteten Menschen möglichst klein halten und zugleich die Kosten der Mobilfunk-Unternehmen und Netzbetreiber decken zu können.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 30. Juni 2022 | 06:00 Uhr

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