Gasimport Unipers Verluste im Jahr 2022 halb so hoch wie erwartet

01. Februar 2023, 20:34 Uhr

Der Gasimporteur Uniper hat seine Verluste im Geschäftsjahr 2022 auf rund 40 Milliarden Euro geschätzt. Entgegen den Erwartungen des Unternehmens sind die tatsächlichen Einbüßen, die durch Russlands Gasexportstopp entstanden sind, deutlich geringer.

Deutschlands größter Gas-Großhändler Uniper erwartet deutlich geringere Verluste als zuletzt angenommen. So beliefen sich die Verluste aus Gasersatzbeschaffungskosten für das Geschäftsjahr 2022 nach vorläufigen Zahlen auf 13,2 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Hinzu kämen erwartete, künftige Verluste durch anhaltende Gasersatzbeschaffungskosten von rund 5,9 Milliarden Euro, macht zusammen rund 19,1 Milliarden Euro. Anfang November hatte der jüngst verstaatlichte Konzern diesen Wert auf rund 40 Milliarden Euro beziffert.

Die Kosten sind entstanden, nachdem Russland im vergangenen Jahr zunächst weniger und dann gar kein Pipelinegas mehr nach Deutschland geliefert hatte. Um Industriebetriebe und mehr als 500 Stadtwerke weiter mit Gas beliefern zu können, kauft Uniper seitdem Erdgas zu deutlich höheren Preisen auf anderen Märkten.

Gaspreis bestimmt weiter Kosten für Ersatz

Uniper betonte, dass die tatsächlichen Verluste und die erwarteten Verluste aus Gasersatzbeschaffungskosten in der Zukunft mit den sich ändernden Gaspreisen weiter erheblich schwanken würden. "Die Höhe der künftig erwarteten Verluste basiert im Wesentlichen auf den Gaspreisen zum Bewertungszeitpunkt", erklärte Uniper-Finanzchefin Tiina Tuomela.

Wegen des signifikanten Rückgangs des Gaspreises zum Jahresende 2022 hätten die erwarteten Verluste für zukünftige Gasersatzbeschaffungskosten von rund 30 Milliarden Euro auf rund 5,9 Milliarden Euro reduziert werden können.

Ende September vergangenen Jahres wurde Uniper aufgrund der finanziellen Not verstaatlicht.

Kemferts Klima-Podcast 54 min
Bildrechte: MDR / Oliver Betke

dpa (amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Februar 2023 | 16:30 Uhr

Mehr aus Wirtschaft

Mehr aus Deutschland