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Eine Tochterfirma von DHL will Paketstationen aufstellen, die anbieterübergreifend genutzt werden können. Bildrechte: IMAGO / Maximilian Koch

VersandhandelDHL plant neue Paketstationen – nutzbar auch für Konkurrenz

18. März 2024, 21:07 Uhr

In Deutschland sind DHL und Amazon mit Paketstationen im Stadtbild vertreten. Dort können Nutzer ihre Warensendungen abholen und sind nicht auf Öffnungszeiten von Paket-Shops angewiesen. Die neugegründete Tochterfirma von DHL OneStopBox will nun Paketstationen aufstellen, die auch andere Dienstleister nutzen können.

DHL will Paketboxen aufstellen, die nicht nur für die eigenen Pakete vorgesehen sind. Die Stationen der Tochterfirma OneStopBox sollen auch andere Paketdienstleister nutzen können. Die Unternehmensgründung gab DHL am Montag bekannt. Der Chef der Tochterfirma, Lukas Beckedorff, sagte, im ersten Jahr seien 100 Automaten das Ziel. Im kommenden Jahr seien 2.000 Automaten geplant, in den darauffolgenden Jahren sollen "jeweils mehrere Tausend" folgen. "Unser Fokus liegt auf größeren Städten, in München gibt es zum Beispiel einen großen Bedarf", erklärte Beckedorff.

Nicht nur DHL, sondern auch andere Paketfirmen sollen ihre Sendungen in den neuen Automaten lagern oder abholen können – er soll also auch offen für die Konkurrenz sein. Zudem sollen Einzelhändler ihre Waren deponieren können, bis Kunden sie abholen. Die Aussichten seien gut, sagt Beckedorff. "Immer mehr Bürgerinnen und Bürger möchten Automaten nutzen und dadurch flexiblen Zugriff auf die Sendungen bekommen."

Auf Anfrage von MDR AKTUELL sagte eine DHL-Sprecherin, es sei aktuell noch nicht entschieden, wie viele Automaten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen werden. Derzeit liefen verschiedene Gespräche.

Schlechte Ökobilanz für Lieferung an Haustür

In der Paketbranche spielen Automaten eine immer größere Rolle, um das steigende Sendungsaufkommen meistern zu können. Viele Verbraucher lassen sich ihre Pakete noch nach Hause schicken, was für die Logistiker mühsam und teuer ist. Ihre Transporter müssen viele Stopps machen, um die Pakete zuzustellen. Wenn der Empfänger nicht daheim ist, verstreicht wertvolle Wartezeit und der Paketbote muss die Sendung wieder mitnehmen. 

Für Paketfirmen ist das teuer. Zudem ist die CO2-Bilanz in diesem Fall häufig schlecht. Eine bessere Lösung ist daher die Abgabe von mehreren Paketen an einem Ort – wie etwa an den Automaten.

DHL hat in den vergangenen Jahren die Zahl der Paketstationen massiv ausgebaut – bundesweit sind es mittlerweile 13.000 Stationen. Andere Dienstleister zogen nicht mit. Hermes hat derzeit im Raum Hamburg 20 Automaten. Auch GLS setzt noch auf die Paketshops, in denen der Kunde die Sendungen aufgeben oder abholen kann. Das ist billiger für die Logistiker, schließlich ist keine Investition in Automaten nötig. Aber die Nutzer können die Sendungen nur abholen, wenn der Shop auch geöffnet ist.

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 18. März 2024 | 06:30 Uhr