Konflikt in Berg-Karabach Russische Truppen sollen Waffenstillstand überwachen

11. November 2020, 11:41 Uhr

Mit einem Abkommen wurde der Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um Berg-Karabach vorerst beendet. Zur Kontrolle des Waffenstillstands hat Russland Friedenstruppen in die umkämpfte Kaukasus-Region entsandt.

Russlands Präsident Wladimir Putin, Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew haben ein Abkommen unterzeichnet, das den Konflikt um Berg-Karabach langfristig lösen soll.

Bereits seit der Nacht zum Dienstag meldeten die Kriegsparteien Aserbaidschan und Armenien keine neuen Gefechte mehr.

Rund 2.000 russische Soldaten sollen in der umkämpften Kaukasus-Region die Einhaltung des Waffenstillstands überwachen. Die Kampfhandlungen dauerten zuvor mehr als sechs Wochen an.

Russisch-türkisches Beobachtungszentrum geplant

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ein Verbündeter Aserbaidschans, betonte, dass auch die Türkei die Umsetzung des Abkommens kontrollieren werde. Für die Überwachung ist demnach ein russisch-türkisches Beobachtungszentrum vorgesehen.

Dieses soll sich nach Angaben der russischen Behörden "auf dem Territorium Aserbaidschans befinden" und nichts mit den Friedenstruppen zu tun haben, die in der Region stationiert werden.

Gebietsverluste für Armenien

Die russische Armee soll im Rahmen einer Friedensmission einen Korridor absichern, der den Bezirk Latchin in Berg-Karabach mit dem armenischen Staatsgebiet verbindet. Die Mission soll auf fünf Jahre angesetzt sein – mit Option auf Verlängerung.

Das Abkommen zum Waffenstillstand sieht vor, dass beide Kriegsparteien das Gebiet, das sie derzeit besetzen, behalten dürfen. Für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste. Aserbaidschan hatte im Laufe der Kämpfe mit den pro-armenischen Truppen gut 15 bis 20 Prozent des Territoriums von Berg-Karabach zurückerobert.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 10. November 2020 | 00:30 Uhr

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