Was sind die Visegrád-Staaten?
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Die sogenannte Visegrád-Gruppe ist eine lose Kooperation der mitteleuropäischen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn. 1991 hatten sich Polen, Ungarn und die damals noch existierende Tschechoslowakei zusammengeschlossen, um gemeinsam Probleme zu lösen.
Halbjährliche Gespräche
Seit 1998 trafen sich die nach der Auflösung der Tschechoslowakei 1992 nunmehr vier Staaten zu halbjährlichen Konsultationen. Benannt ist die Gruppe nach der ungarischen Stadt Visegrád, in der sich 1335 die ungarischen, böhmischen und polnischen Könige zu wirtschaftlich-politischen Verhandlungen trafen.
Kultureller Austausch
Im Jahr 1999 wurde der Internationale Visegrád-Fonds von den Mitgliedern in Bratislava gegründet. Der Fonds wird von allen Mitgliedern gemeinsam finanziert. Er unterstützt unter anderem kulturelle Netzwerke und vergibt jährlich Stipendien an Studenten, Promovierende und Wissenschaftler zum akademischen Austausch. Dazu stehen jährlich fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Kritik an der EU
In den letzten Jahren äußerten sich Mitglieder der Visegrád-Staaten zunehmend EU-kritisch. Vor allem deren Migrationspolitik wird abgelehnt. So findet der Vorschlag einer Verteilung der Flüchtlinge auf alle EU-Staaten keine Zustimmung.
Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: MDR aktuell | 21.06.2018 | 19:30 Uhr