Eine Junge Frau im schwarzen Kleid spielt mit ihren Haaren und lächelt.
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Lange Mähne in Rekordzeit Mit diesen Tipps wachsen die Haare schneller

12. September 2023, 10:00 Uhr

Wenn man sich mit der neuen Frisur selbst nicht mehr wohlfühlt und sich die lange Mähne zurücksehnt, braucht man vor allem eins: Geduld! Mit welchen Tricks sich der Haarwuchs ankurbeln lässt, weiß Friseurmeister Sven Hentschel.

Wie schnell wachsen Haare?

Pro Tag wächst unser Haar ca. 0,3 bis 0,4 Millimeter (1 bis 1,5 Zentimeter pro Monat) und das nicht etwa gleichzeitig. Etwa 15 Prozent unserer Haarpracht befindet sich in einer Ruhephase, während die anderen Haare in einem ständig zyklischen Prozess wachsen. Wir unterscheiden also in drei Phasen.

  • Phase 1 ist die Wachstumsphase, die etwa zwei bis sechs Jahre dauert. Während dieser Phase wächst das Haar etwa einen Zentimeter pro Monat.
  • Phase 2 ist die Übergangsphase, die circa zwei Wochen beträgt. In dieser Zeit hört das Haar auf zu wachsen und löst sich von der Haarwurzel.
  • Phase 3 ist die Ruhephase, die etwa zwei bis vier Monate dauert. In dieser Phase ist das Haar vollständig von der Haarwurzel getrennt und bekommt keine Nährstoffe mehr, wodurch es ausfällt. Nach circa vier Monaten regeneriert sich der Haarfollikel und ein neues Haar beginnt zu wachsen.

Und hier stellt sich die Frage: Geht dieses Haarwachstum zu beschleunigen oder nicht? Grundsätzlich ist unser Haarwachstum genetisch festgelegt. Allerdings gibt es einiges, wie wir unseren Körper beziehungsweise die Haarwurzel so beeinflussen können, dass wir für ein konstantes Länger-Werden der Haare sorgen.

Was eine ausgewogene Ernährung bewirken kann

Wichtig für gesunde und schöne Haare sind vor allem Proteine, Kupfer, Silizium, Vitamine A, B, C und E. Omega-3-Fettsäuren sowie Mineralien (Eisen, Zink, Selen, Magnesium) dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Welche Lebensmittel enthalten welche wertvollen Stoffe?
Proteine Linsen, Kürbiskerne, Mandeln, Dinkel, Hafer, Hirse
Kupfer Matjes, Weintrauben, Avocado, Cashewkerne
Vitamin E Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Olivenöl
Silizium Spurenelement für Haut, Haar und Nägel, findet sich in Hirse, Hafer und Brennnessel
Omega-3-Fettsäuren Chia-Samen, Hering, Lachs

Weitere Nährstoffe und Vitamine finden Sie zum Beispiel in Paprika, Spinat, Brokkoli, Karotten, Orangen und Grapefruit.

Gesunde Lebensweise und wenig Stress

Eine junge Frau mit langen Haaren und gelben Pullover schaut nach recht sund lächelt.
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Sind Körper und Seele nicht im Einklang, macht uns das krank und kann sich auch negativ auf das Haarwachstum auswirken. Sich Zeit zu nehmen und etwas Ruhe zu gönnen, Sport zu treiben oder bei einem Spaziergang durchzuatmen, Kraft und Energie zu tanken – all das ist essenziell.

Auch ist Alkohol im Übermaß nicht nur für unsere Gehirnzellen schädlich, sondern verlangsamt auch den Stoffwechsel und schränkt damit die Versorgung der Haarwurzeln mit Nahrung ein. Ausreichend Schlaf ist ebenfalls wichtig. Hier dürfen es gern mindestens sieben Stunden pro Nacht sein.

Richtige Haar- und Kopfhautpflege

Eine gute Durchblutung der Kopfhaut ist unverzichtbar, denn sie stimuliert die Haarfollikel, in denen die Haarwurzeln gebildet werden. Das erreichen Sie mit täglich ein bis zwei Minuten kräftigem Bürsten und mit einer intensiven Kopfhautmassage. Hier empfiehlt sich ein Kopfhaut-Tonikum, welches Koffein, Biotin und Minze enthält. Diese Stoffe wirken besonders gut.

Auch der Umgang mit dem vorhandenen Haar sollte besonders sorgsam sein. Hier gilt es, Überstrapazierung und daraus folgenden Haarbruch zu vermeiden. Denn sonst ist das gut gewachsene Haar schnell wieder kürzer.

Pflegende Masken und Shampoos mit Aloe Vera und reichhaltigem Arganöl pflegen die Haarstruktur und wirken Spliss entgegen.

Als Hausmittel gehen sowohl Kopfmassagen und Haarkuren mit Oliven- und Rizinusöl als auch Packungen mit Brennnesselsud, die das Haar zusätzlich aufbauen.

Wenn der Hormonhaushalt gestört ist

Sollte trotz aller Pflege und gesunden Lebensstils das Haarwachstum sehr dürftig sein, könnte auch eine Unterfunktion der Schilddrüse verantwortlich sein. Bestimmte Hormone, die für einen reibungslosen Stoffwechsel sorgen, werden hier nicht ausgeschüttet, was zu gehemmtem Haarwachstum oder sogar Haarausfall führen kann. Ein Test beim Arzt klärt auf und entsprechende Medikamente schaffen meist Abhilfe.

Aber auch die Pille könnte der Übeltäter bei Hormonschwankungen sein und das Haarwachstum stören. In diesem Fall hilft ein Besuch beim Frauenarzt meist weiter.

Fazit: Die Genetik lässt sich nur bedingt überlisten. Wirkliche Wundermittel gibt es also nicht. Allerdings beeinflussen eine ausgewogene Ernährung, ein gesunder Lebensstil und schonende Haarpflege das Haarwachstum positiv.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 28. Oktober 2019 | 17:00 Uhr

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