Was ist das richtige Maß bei der Unterstützung der Ukraine durch den Westen? An dieser Frage arbeiten sich Regierungen und Parlamente in Deutschland und anderen Ländern seit Beginn des Krieges ab. In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler an zwei konkreten Beispielen darüber. Da ist zum einen die Frage, ob man es den Ukrainern erlauben sollte, mit westlichen Waffen auch Ziele in Russland zu attackieren. Hintergrund ist, dass der russische Angriff auf die Region Charkiw direkt über die russisch-ukrainische Grenze erfolgt. Wenn die Ukraine den Nachschub der Russen stören will, muss sie also russisches Gebiet attackieren. Und es wird diskutiert, ob man nicht westliche Militärausbilder in die Ukraine schicken sollte. Bühler hat zu beiden Punkten eine dezidierte Meinung.
Die aktuelle militärische Lage: Laut Bühler ist die ukrainische Armee derzeit erfolgreich bei der Verteidigung der Front in der Region Charkiw. Der Angriffsschwung der Russen bei dem Vorstoß über die russisch-ukrainische Grenze bei Belgorod sei gebrochen worden. Insgesamt müsse die ukrainische Armee an manchen Stellen in der Ostukraine zurückweichen, die Front insgesamt halte. Die Gefahr von Durchbrüchen sei aber nicht gebannt. Insgesamt merke man, dass die Versorgung mit Munition aus dem Westen sich wieder verbessere. Das erhöhe die Verluste der russischen Armee bei ihren Angriffen erheblich.