Lydia Jakobi und Sokrates 37 min
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Das Alleinsein hat einen schlechten Ruf. Dabei ist Gemeinschaft nur möglich, wenn wir uns mit uns selbst wohlfühlen. Die Publizistin Sarah Diehl ermutigt dazu, auch mal ungesellig zu sein, zum Wohle der Demokratie.

MDR AKTUELL So 06.11.2022 07:02Uhr 36:47 min

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Das Alleinsein hat keinen festen Platz in unserer Gesellschaft. Wer die Einsamkeit sucht, wird nicht selten schief angeschaut. Die Autorin Sarah Diehl hat nun ein Buch geschrieben, das ein Plädoyer für das Alleinsein und die Einsamkeit ist. In "Die Freiheit, allein zu sein - eine Ermutigung" legt sie dar, warum es aus ihrer Sicht wichtig ist, dass Menschen Räume haben, in denen sie einsam sein können. Das biete Unabhängigkeit und Privatsphäre. Nur wer auch mal allein sei und mit sich im Reinen, könne in der Gesellschaft seinen Platz finden. Diehl geht noch weiter, wenn sie sagt: Wer unfähig sei, allein zu sein, falle nicht selten dem politisch Radikalen anheim.

Für Diehl ist das Alleinsein auch ein wichtiges Mittel auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Frauen. Denn während beispielsweise allein umherziehende oder reisende Männer positiv als Abenteurer gälten, gebe es bei Frauen kein vergleichbar positiv besetztes Bild. Überhaupt sei die Geschichte der Frau eine Geschichte des Entzugs am Recht auf Privatsphäre und das Alleinsein. Diehl sagt das mit Blick auf das Rollenverständnis in Familien, in denen Frauen lange allein für Kinder und pflegebedürftige Alte zu sorgen hatten. Sie ermutigt Frauen, allein die Welt zu erkunden und auf Reisen zu gehen.

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