Kemferts Klima-Podcast 56 min
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Fake-News und falsche Zahlen: Claudia Kemfert erklärt, mit welchen Methoden Politiker die Wissenschaft in der Klimafrage angreifen und warum. Und: Droht ein Handelskrieg zwischen USA und EU bei den erneuerbaren Energien?

MDR AKTUELL Mi 08.02.2023 15:08Uhr 55:50 min

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Die Klimakrise ist ein drängendes Problem – wie wir mit ihr umgehen, kann die Welt für Jahrzehnte und Jahrhunderte prägen. Die Maßnahmen gegen den Klimawandel werden maßgeblich von der Politik geprägt. Eine schwere Aufgabe, denn die Erfordernisse des Klimaschutzes müssen mit zahllosen anderen berechtigten Interessen in Einklang gebracht werden. Einige Politiker und Politikerinnen wollen da aber nicht mitgehen. Sie zweifeln lieber die wissenschaftliche Expertise derjenigen an, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen. In einigen Fällen kann man von Wissenschaftsfeindlichkeit und Fake News sprechen, findet Klimaökonomin Claudia Kemfert. Sie hat ein Buch geschrieben über die verpassten Chancen in der Klimapolitik und darüber, wie einflussreiche Akteure die Wissenschaft verächtlich machen – „Schockwellen“ heißt es. Hier im Podcast spricht Kemfert unter anderem über Kanzler Scholz, dessen Aussagen zu russischen Gaslieferungen nach Beginn des Ukraine-Kriegs sie „fassungslos“ gemacht hätten.

Weitere Akteure: Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und ihre Rolle beim Bau der Pipeline „Nordstream 2“. Der Fall ist für Kemfert „die Spitze eines gewaltigen Desasters der deutschen Außen- und Energiepolitik“. Und: Der ehemaliger Bundesumweltminister Peter Altmaier setzte laut Kemfert eine unseriöse Schock-Zahl zur Energiewende in die Welt und bremste damit die Wende aus. Außerdem geht es um Wissenschaftler, die Wissenschaftler bekämpfen.

Die USA wollen ein gewaltiges Subventionspaket für erneuerbare Energien aufsetzen. 370 Milliarden Dollar schwer ist es. Das ist so wichtig, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit seinem französischen Amtskollegen nach Washington gereist ist, um darüber zu sprechen. Denn: Die Subventionen erhalten vor allem US-Unternehmen. Ausländische Firmen, also auch deutsche und französische, bekommen so etwas nicht. Deswegen sieht man in Europa kritisch auf das Paket und fragt sich: Droht ein Handelskrieg zwischen EU und USA? Klar ist: Europa muss reagieren. Kemfert erklärt, wie. Sie sieht „gigantische Investitionslücken“ beim Klimaschutz und fordert ein europäisches Programm.

Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen sie an unter 0800 40 40 008.

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