Die DDR baute ihre Grenzanlagen seit 1952 stetig aus. Sie erklärte einen fünf Kilometer breiter Streifen zum Sperrgebiet. Tausende Menschen, die nahe der Grenze lebten und als "politisch unzuverlässig" galten, wurden mit zwei großen Operationen zwangsweise umgesiedelt. Die Vertreibungen gingen als "Aktion Ungeziefer" und "Aktion Kornblume" in die DDR-Geschichte ein.
Den Bewohnern von Wendehausen war immer bewusst, dass ihnen jederzeit ihre Heimat genommen werden kann. In dieser Folge treffen wir Menschen, die mit diesen Aktionen gezwungen wurden, ihr zu Hause sofort zu verlassen. Kinder wurden aus dem Unterricht geholt, ihre Familien mussten in anderen Orten, als Verbrecher gebrandmarkt, neu anfangen. Fritz Motz war damals 12 Jahre alt. Die Erinnerungen bewegen ihn noch heute. Seine Familie wurde gleich zweimal zwangumgesiedelt. Andere Bewohner gingen aber freiwillig, weil sie es in Wendehausen nicht mehr aushielten. Aber noch ein Thema war in dem Ort allgegenwärtig: Die Flucht.
Hör-Tipp: 11KM: der tagesschau-Podcast
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