Ministertreffen Spahn: Reisebeschränkungen keine Antwort auf Coronavirus
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In Italien hat die Regierung mit Gesundheitsministern aus sechs Ländern über das neuartige Coronavirus debattiert. Dabei sprachen sich die Teilnehmer dagegen aus, die Grenzen zu schließen.

Ungeachtet der starken Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Italien sollen die Grenzen zu den Nachbarländern vorerst offen bleiben. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Dienstag in Rom nach einem Krisentreffen mit mehreren Ministerkollegen und der italienischen Regierung mit.
Wir sind gemeinsam der Meinung, dass zu diesem Zeitpunkt, jetzt, Reisebeschränkungen oder gar das Schließen von Grenzen keine angemessene, verhältnismäßige Maßnahme wäre.
Spahn sagte, auch über größere Veranstaltungen solle nicht generell, sondern im Einzelfall entschieden werden. Auch Italiens Innenminister Roberto Speranza sagte, eine Schließung der Grenzen "wäre ein Fehler und unverhältnismäßig".
Italien bittet zu Krisentreffen
Italien kämpft gegenwärtig gegen den größten Infektionsherd in Europa. Bis Dienstag wurden mehr als 320 Ansteckungen registriert, elf Menschen starben. Wegen dieser alarmierenden Entwicklung wurde das Krisentreffen in Rom einberufen, an dem auch die Gesundheitsminister aus Italien, Deutschland, Österreich, Slowenien, Frankreich, Kroatien und der Schweiz teilnahmen.
Spahn: Europa kann Aufgaben nur gemeinsam lösen
Spahn betonte nach dem Treffen via Twitter: "Das Coronavirus zeigt einmal mehr, dass Europa seine Aufgaben nur gemeinsam bewältigen kann." Auch andere europäische Länder, unter anderem Deutschland, meldeten bereits Fälle der Covid-19-Krankheit – allerdings in deutlich geringerer Zahl als in Italien.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 25. Februar 2020 | 19:30 Uhr