
Dresdner Rettungsschiff "Lifeline"-Kapitän kommt auf Malta vor Gericht
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Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline" kommt auf Malta vor Gericht. Das hat der Anwalt der Dresdner Organisation "Mission Lifeline" mitgeteilt. Es gehe um Verfehlungen bei der Schiffsregistrierung.

Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch, soll auf Malta vor Gericht gestellt werden. Wie der maltesische Rechtsbeistand der Dresdner Nichtregierungsorganisation "Mission Lifeline", Neil Falzon, am Donnerstag mitteilte, werden Reisch Verfehlungen im Zusammenhang mit der Registrierung des Schiffes vorgeworfen. Gerichtstermin sei am Montag.
Regierungssprecher bestätigt Vorwürfe
Ein Sprecher des Büros von Maltas Premier Joseph Muscat bestätigte die Vorwürfe, machte aber keine weiteren Angaben.
Während "Mission Lifeline" behauptet, dass die "Lifeline" unter niederländischer Flagge fahre, wird genau das von den Behörden in den Niederlanden bestritten. Das Schiff sei lediglich im Register des Wassersportverbandes eingetragen, hieß es. "Mission Lifeline"-Anwalt Falzon sagte dazu: "Wir werden unser Möglichstes tun, um diese Sache aufzuklären und sicherzustellen, dass Hilfsorganisationen nicht zum Ziel werden, weil sie Menschen in Seenot retten." Die Organisation hatte zuvor auf einer Pressekonferenz in Berlin eine "Kriminalisierungskampagne" gegen sich beklagt.
Angeblich auch italienische Anweisungen missachtet
Reisch war nach Angaben von Falzon bereits am Donnerstag von der Polizei auf Malta verhört worden. Neben Verfehlungen im Zusammenhang mit der Registrierung des Schiffes war dem "Lifeline"-Kapitän auch vorgehalten worden, die Anweisungen der italienischen Behörden bei der Rettung der Migranten vor Libyen ignoriert zu haben. Die Regierung in Rom hatte das Schiff nach eigenen Angaben angewiesen, der libyschen Küstenwache die Bergung zu überlassen. Nach Darstellung der Helfer kam die Küstenwache aber nicht schnell genug zu Hilfe.
Die "Lifeline" hatte vor einer Woche rund 230 Migranten vor der libyschen Küste an Bord genommen. Danach hatte das Schiff versucht, die Migranten in Italien oder Malta an Land abzusetzen. Allerdings wurde das private Rettungsschiff tagelang auf hoher See blockiert, weil zunächst kein Staat bereit war, einen Hafen zuzuweisen. Schließlich durfte der Seenotretter am Mittwoch einen Hafen auf Malta anlaufen.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 28. Juni 2018 | 19:30 Uhr
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