
Antwort der Bundesregierung Baukindergeld vor allem für Kauf statt Neubau
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Eigentlich sollte das Baukindergeld den Neubau von Eigenheimen ankurbeln. Aber fast 90 Prozent der Anträge wurden 2018 für den Erwerb von Immobilien gestellt. Aus Sicht der Linken hat das Gesetz damit sein Ziel verfehlt.

Das Baukindergeld wird von Familien vor allem für den Erwerb eines bestehenden Hauses oder einer Eigentumswohnung genutzt. Das geht aus einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Caren Lay an die Bundesregierung hervor. Demnach ging es bei 87,7 Prozent aller bis einschließlich November 2018 gestellten Anträge um den Erwerb von "Bestandsimmobilien". Nur etwa jeder achte Antrag sei wegen eines Neubaus gestellt worden.
Kritik der Linken
Vor diesem Hintergrund kritisierte Lay: "Das Baukindergeld verfehlt klar seinen Zweck." Statt den Neubau von Wohnungen anzukurbeln, subventioniere es den Kauf bestehender Häuser. Gefördert werde damit vor allem die Mittelschicht auf dem Land. Für Entspannung auf dem städtischen Wohnungsmarkt für Geringverdiener sorge es dagegen nicht.
Das im Juli vergangenen Jahres vom Bundestag beschlossene Baukindergeld erfreut sich bislang großer Nachfrage. Bis Jahresende 2018 wurden 56.435 Anträge von Familien bewilligt. Grund für den großen Run war unter anderem, dass das Baukindergeld rückwirkend zum 1. Januar 2018 beantragt werden konnte.
Meiste Anträge aus westdeutschen Flächenländern
Die meisten Anträge 2018 kamen aus den bevölkerungsreichen westdeutschen Flächenländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern. Aus den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen gingen jeweils nur wenige hundert Anträge ein. Laut Linken-Abgeordneter Lay ist eine Entlastung auf dem Wohnungsmarkt gerade aber in den großen Städten besonders dringend nötig.
Baukindergeld Das Baukindergeld soll Familien beim Erwerb von Eigentum helfen. Für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie bekommen sie einen staatlichen Zuschuss. Er beträgt 1.200 Euro pro Kind und Jahr. Gezahlt wird über zehn Jahre. Das macht 12.000 Euro pro Kind. Familien und Alleinerziehende mit einem Kind dürfen maximal 90.000 Euro zu versteuerndes Haushaltseinkommen im Jahr haben, um das Baukindergeld zu bekommen. Für jedes weitere Kind liegt die Grenze 15.000 Euro höher.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. Januar 2019 | 10:30 Uhr
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