Corona-Regeln zu Weihnachten Unklarheit bei Hotel-Übernachtung für Familienbesuche
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Am Tag nach den Beschlüssen von Bund und Ländern ist noch unklar, ob Familienbesucher zu Weihnachten auch in Hotels oder Pensionen übernachten dürfen. Das Kanzleramt sagt nein dazu, einige Länder planen aber anscheinend, diese Möglichkeit zu eröffnen, darunter Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Wer über Weihnachten Verwandte besucht, soll nach Darstellung von Kanzleramtsminister Helge Braun nicht im Hotel übernachten können. Bei RTL sagte Braun am Donnerstag, bei der Beratung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Landesregierungschefs am Vortag sei überlegt worden, ob im Rahmen eines Verwandtenbesuchs im Hotel übernachtet werden dürfe: "Aber wir sind dann zu der Überzeugung gekommen: Das kann man nicht kontrollieren."
Hotels und andere Beherbungsbetriebe dürfen demnach zunächst bis 20. Dezember weitere nur beruflich Reisende aufnehmen. "Aber wir gehen auch davon aus, dass wir das noch in den Januar hinein verlängern müssen", sagte Braun dazu weiter. Was für Weihnachten dann gilt, ist also auch auf Bundesebene noch nicht beschlossen.
Länder haben eigene Pläne
Hintergrund ist, dass für Weihnachten die Kontakt-Beschränkungen gelockert werden, um auch Familienbesuche zu ermöglichen. Nach Aussagen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) aus Nordrhein-Westfalen soll dabei dann über Weihnachten bei Familien-Besuchen auch in Hotels und Pensionen übernachtet werden dürfen.
Konkreter kündigte das Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an: "Wer eine Verwandtenreise macht, muss irgendwo übernachten können", sagte Bouffier am Donnerstag nach der Sitzung des Corona-Kabinetts in Wiesbaden. Es habe schließlich nicht jeder die Möglichkeit, für die Besucher ein Zimmer zur Verfügung zu stellen. Und schon jetzt sei es so, dass für besondere Fälle auch Privatleute in Hotels übernachten dürften, etwa bei Familienbesuchen nach einem Todesfall.
Entscheidungen stehen vorerst noch aus
Eine Verordnung dazu soll in Hessen demnach Mitte Dezember beschlossen werden, jedoch nur für die Weihnachtsfeiertage gelten. Auch in anderen Bundesländern sind solche Regelung geplant. Nach Aussagen von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist über Beherbergungsverbote nach dem 20. Dezember noch nicht entschieden worden. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen könnten Beschlüsse dazu am Freitag fallen oder auch erst bis Mitte Dezember.
Die Gastronomie- und Hotelbranche dringt inzwischen auf Klarheit für die direkten Weihnachtstage und den Jahreswechsel. "Wir wissen nicht, wie wir uns auf diese Zeit vom 20. Dezember an vorbereiten sollen", sagte der Landeschef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Bremen, Detlef Pauls, ebenfalls am Donnerstag.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. November 2020 | 15:00 Uhr