Wärmetherapie Schmerzen lindern: Rundum gesund durch Wärme

07. Dezember 2018, 09:25 Uhr

Wärme tut dem Körper gut und kann Helfen, Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Migräne zu lindern. Doch nicht bei jedem Schmerz ist Wärme wirksam. Wann welche Wärmetherapie sinnvoll ist, erklärt Experte Dr. Thomas Dietz.

Wärme als Heilmittel gehört zu den ältesten Behandlungsmethoden. Wärme beruhigt und entspannt den Körper, sie steigert Stoffwechselprozesse, verbessert die Durchblutung und stimuliert das Immunsystem. Wärme löst Verspannungen der Muskulatur, fördert die Dehnbarkeit von Sehnen und Bändern und lindert Schmerzen.

Als Faustformel gilt: Bei akuten Entzündungen ist Kälte hilfreich und bei andauernden bzw. chronischen Schmerzen helfen warme Packungen oder Bäder.

Doch wie wirkt Wärme?

Der Körper wird durch Wärme gut durchblutet. Diese Durchblutungsförderung führt zu einer Steigerung der Stoffwechselprozesse, d.h., die Gewebe sind dann besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und Stoffwechselendprodukte werden schneller abtransportiert.

Das Immunsystem wird stimuliert und durch die verbesserte Durchblutung gelangen Abwehrzellen schneller an erkranktes Gewebe ran.

Wärme hilft dem Körper sanft und schnell

Bei Rückenschmerzen

Eine Holzfigur in der Haltung eines Menschen, der sich vor Schmerzen an den Rücken fasst.
Bildrechte: imago images / blickwinkel

Ist der Schmerz im Nacken oder im Rücken, kann Wärme für Entspannung sorgen und die Heilung fördern.

Um Wärme von außen zuzuführen, eignet sich die Wärmflasche, die mit heißem Wasser gefüllt wird.

Beachte: Vorsicht im Umgang mit dem heißen Wasser. Damit es nicht zu Verbrühungen kommt, den Verschluss gut verschließen und die gefüllte Gummihülle sollte nicht direkt auf der Haut liegen. Sie sollte in ein Handtuch oder einen passenden Überzug gewickelt werden.

Kirschkern- oder Dinkelkissen werden im Herd oder in der Mikrowelle erwärmt. Sie halten die Wärme länger als Wasser und geben sie sehr gleichmäßiger ab.

Eine wirksame Methode, um dem Rücken den Schmerz zu nehmen, sind Rotlicht, heiße Bäder, feuchtheiße Wickel, Fangopackungen und Moorbäder. Sie wärmen den Rücken von außen, entspannen die Muskulatur und fördern gleichzeitig deren Durchblutung.

Bei Erkältung

Kalte Füße können oft dafür verantwortlich sein, denn die Durchblutung der Nasenschleimhaut wird gedrosselt und die Viren haben dort leichtes Spiel. Mit Dampfbädern, heißen Tees und Hühnersuppe kann die Erkältung ausgeschwitzt werden.

Beachte: Bei Fieber und Atembeschwerden ist die Schwitzkur nicht empfehlenswert.

Bei Muskelkater

Wenn die Muskeln überlastet werden, kann es zu kleinen Rissen im Muskelgewebe, zu einer lokalen Schwellung und Entzündung kommen. Hilfreich gegen den Muskelkater am nächsten Tag sind Saunabesuche und heiße Bäder mit durchblutungsförderndem Arnika oder Rosmarin.

Frau wärmt ihren Bauch mit einer Wärmflasche
Bildrechte: IMAGO / Jochen Tack

Bei Bauchschmerzen

... hilft oft die gute alte Wärmflasche und Tee mit Fenchel, Anis und Kümmel.

Besteht ein Darmreiz – also, nichts geht – entspannen warme Sitzbäder oder eine Wärmflasche auf dem Bauch legen.

Bei Kopfschmerzen

Bei Spannungskopfschmerz helfen von warm auf heiß ansteigende Fußbäder. Sie leiten die erhöhte Blutzufuhr im Gehirn ab, der Körper – der Kopf – kann entspannen.

Beachte: Werden die Schmerzen trotz der Tipps nicht innerhalb weniger Tage besser, lieber einen Arzt aufsuchen.

Dieses Thema im Programm: MDR um 4 | 06. Dezember 2018 | 17:00 Uhr

Präsentiert von

Mehr Gesundheit

Weitere Ratgeber-Themen