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Fußballmannschaft verunglücktSchock nach schwerem Unfall mit drei Toten und 14 Schwerverletzten auf A14 bei Halle

10. Juni 2022, 16:18 Uhr

Bei einem Unfall auf der A14 bei Halle sind drei Menschen ums Leben gekommen, 19 wurden verletzt. In den Unfall war auch eine Amateurfußball-Mannschaft aus Magdeburg verwickelt. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Dresden stundenlang voll gesperrt. Seit Freitagmorgen rollt der Verkehr wieder.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Nach dem schweren Verkehrsunfall auf der A14 in der Nähe von Halle mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten sind weitere Details bekannt geworden. Die drei getöteten Auto-Insassen kamen aus Leipzig und waren im Alter zwischen 53 und 60 Jahren, teilte eine Sprecherin der Polizei am Freitag mit.

Seit Freitagmorgen sind auch erste Informationen zum Unfallhergang bekannt. Den Erkenntnissen der Polizei zufolge war ein Auffahrunfall Ausgangspunkt für das Unglück, an dem zwei Autos und zwei Kleintransporter beteiligt waren. Den Angaben zufolge war am späten Donnerstagnachmittag ein Kleintransporter zwischen den Anschlussstellen Halle-Trotha und Halle-Tornau auf das Auto der Leipziger aufgefahren. Daraufhin wurde ihr Wagen weggeschleudert und kollidierte mit einem weiteren Pkw und einem Kleintransporter. Alle drei Insassen des Autos aus Leipzig starben noch an der Unfallstelle.

19 weitere Personen wurden bei dem Unglück verletzt, 14 von ihnen schwer. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Amateurfußball-Mannschaft in Unfall verwickelt

Bei dem Unfall wurden Menschen in Fahrzeugen eingeklemmt, Trümmer-Teile über die Fahrbahn verteilt. In die Karambolage war auch die B-Junioren-Mannschaft des SV Fortuna Magdeburg verwickelt. Dabei handelt es sich um Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Wie der Verein auf Facebook mitteilte, befand sich die Mannschaft auf dem Weg nach Merseburg zu einem Auswärtsspiel.

Demnach sind alle Spieler und Trainer der Mannschaft ins Krankenhaus gebracht worden. Der Verein teilte mit, dass kein Mannschafts-Mitglied und auch keine Angehörigen unter den Toten seien. Am Freitagvormittag gab der Verein dann weitere Entwarnung für einen Großteil der Spieler. Der Rest der Mannschaft werde im Laufe des Freitags hoffentlich nach Magdeburg zurückkehren, sagte ein Vereins-Sprecher. Den Angaben zufolge waren die meisten leicht verletzt und zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus. Ob sich einige Spieler auch schwere Verletzungen zugezogen hätten, konnte der Sprecher nicht mit Gewissheit sagen.

Anteilnahme anderer Vereine

Nach dem der SV Fortuna Magdeburg bei Facebook über den Unfall auf der A14 informiert hat, haben zahlreiche Anhänger und viele weitere Sportvereine und Fußball-Amateurmannschaften ihr Mitgefühl bekundet und Genesungswünsche an die Verletzten übermittelt.

Beileidsbekundungen und gute Wünsche

Der Hallesche FC etwa wünschte allen Angehörigen viel Kraft und schnelle Genesung. Man sei "zutiefst erschüttert", hieß es vom VfB Ottersleben. "Unser aufrichtiges Beileid den Angehörigen der Verstorbenen und eine gute Besserung an alle Verletzten", sendet der VfB Ottersleben. 

Magdeburger Vereine bieten Hilfe an

Der SV Arminia Magdeburg drückte seinen Schock über die Geschehnisse aus: "Wir waren geschockt und von Anfang an in Gedanken bei euch. Der gesamte SV Arminia Magdeburg wünscht allen Verletzten schnelle Genesung!", schreibt der Verein unter dem Post. Der SV Seilerwiesen Magdeburg kommentierte, man habe während des Trainings von dem Unfall erfahren. "Unser herzlichstes Beileid und allen gute Besserung! Wenn wir etwas tun können, meldet euch bitte!", teilte die Amateurmannschaft über Facebook mit.

Rettungswagen auf Weg zur Unfallstelle verunglückt

Wie die Polizeiinspektion Halle bestätigte, verunglückte auf dem Weg zur Unfallstelle zudem ein Feuerwehrfahrzeug auf dem Riebeckplatz. Der Wagen der Rettungskräfte war mit einem weiteren Pkw kollidiert. Den Angaben nach wurden dabei drei Personen leicht verletzt.

Zahlreiche Einsatzkräfte sowie Hubschrauber waren nach dem Unfall im Einsatz, darunter allein 90 Kräfte der Feuerwehr. Zum Einsatz kam auch ein Kriseninterventionsteam, das auch die eingesetzten Polizisten betreute.

Die A14 war in Fahrtrichtung Dresden stundenlang voll gesperrt. Die Sperrung wurde am Freitag kurz nach Mitternacht aufgehoben. Der Verkehr rolle wieder, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am frühen Morgen.

Sehen Sie hier eine Schilderung der Lage gegen 21:45 Uhr von MDR-Reporter Theo M. Lies:

Am 13. Juni wurde bekannt, dass inzwische die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung ermittel – gegen den Fahrer eines Kleinbusses, in dem Spieler einer Magdeburger Fußballmannschaft saßen. Zum aktuellen Stand gelangen Sie in diesem Artikel:

MDR (Leonard Schubert, Marvin Kalies, Theo M. Lies, Marc Weyrich, Nadine Hampel, Cornelia Winkler, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Juni 2022 | 05:00 Uhr