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Die Landwirte in Sachsen-Anhalt sorgen sich um die Ernte in diesem Jahr. (Archivfoto) Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

DürreBauern befürchten wegen Trockenheit keine gute Ernte

27. Juni 2022, 06:52 Uhr

Der Landesbauernverband prognostiziert schlechte Ernten in diesem Jahr. Grund ist die anhaltende Trockenheit. Insbesondere für Winterweizen und Raps wird eine schwache Ernte erwartet. Auch beim Weinanbau in Sachsen-Anhalt werden neue Maßnahmen wegen der Trockenheit ergriffen.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Landwirte in Sachsen-Anhalt befürchten in diesem Jahr Ernteausfälle. Das hat eine erste Prognose des Landesbauernverbandes ergeben.

Der Pressesprecher des Verbands, Erik Hecht, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, vor allem beim Winterweizen erwarte man eine schwache Ernte. Man rechne mit einem durchschnittlichen Ertrag von rund 60 Dezitonnen pro Hektar. Ähnlich sehe es beim Winterraps aus.

Wenig Wasser im Boden wegen Dürre

Das Hauptproblem sei die seit Jahren anhaltende Dürre. Im Boden befinde sich nur wenig Wasser. Der März und April seien durchweg zu trocken gewesen. Durch die anhaltende Dürre sei auch die Futtersituation wieder angespannt.

Der Mais benötige dringend Wasser, um sein Potenzial zu entfalten. Gleiches gelte für die Zuckerrüben.

Landwirt Thomas Fischer aus Hinsdorf im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat am Wochenende erstmals in diesem Jahr Wintergerste geerntet: zwischen 37 und 69 Dezitonnen pro Hektar. Die ersten Ernte-Resultate nannte Fischer "nicht ganz so gut".

Getreide wegen Ukraine-Krieg besonders im Fokus

Die Getreideernte ist wegen des Ukraine-Krieges in diesem Jahr besonders wichtig, weil viele Länder bei ihrem Getreidebedarf von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind. Deshalb war in Sachsen-Anhalt die Nutzung stillgelegter Böden diskutiert worden.

Wegen fehlender Lieferungen aus der Ukraine hatte es in Deutschland zudem Engpässe bei der Frühjahrsausaat gegen. Das hatte Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes Sachsen-Anhalt, Ende März mitgeteilt. Er hatte auch gesagt, die Nahrungsmittelversorgung sei in Deutschland in diesem Jahr auf jeden Fall gesichert. Die Ernte 2023 wird laut Feuerborn aber von den Preisen für Energie und Düngemittel abhängen.

Landwirtschaftsfest in Halberstadt

Bei einem Landwirtschaftsfest in Halberstadt am Sonntag nannte Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) die Trockenheit ebenfalls eines der großen Probleme der Landwirtschaft, außerdem die gestiegenen Energiepreise und Preise für Düngemittel.

Winzer erneuern Wassermanagement

Auch den Winzern im Land macht die Trockenheit zu schaffen: Dort sollen Regenrückhaltebecken und Brunnen reaktiviert werden. Das teilte ein Sprecher des Weinbauverbandes in Freyburg mit. Zudem gelte es, in der Region mehr Anlagen zur sanften Tröpfchenbewässerung der Rebanlagen zu ermöglichen.

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MDR (Marila Zielke, Thomas Zieler, Annette Schneider-Solis, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Juni 2022 | 06:00 Uhr

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