Ein Verkehrsschild weist 2014 auf eine Autobahnbaustelle hin.
Nicht nur auf der A9 wird es 2023 einige Baustellen geben. Bildrechte: IMAGO images Steffen Schellhorn

Baustellen Millionen für neue Autobahnen und Bundesstraßen

02. Januar 2023, 18:35 Uhr

Autofahrer in Sachsen-Anhalt müssen sich 2023 auf viele Baustellen einstellen. Neben der Nord-Verlängerung der A14 liegen auch für fast allen anderen Autobahnen Sachsen-Anhalts Baupläne für dieses Jahr vor.

Ob Autobahn, Bundesstraße oder Ortszufahrt: Auch 2023 investiert Sachsen-Anhalt mehrere hundert Millionen, um seine Straßen zu sanieren und auszubauen. Während der langwierigen Arbeiten müssen Autofahrer allerdings mit Staus und Behinderungen rechnen.

Autobahnbaustellen

Auf den Bauplänen stehen fünf der sieben Autobahnen, die durch das MDR SACHSEN-ANHALT-Gebiet führen. Im Frühjahr beginnen umfangreiche Bauarbeiten auf der Autobahn 2 zwischen Burg und Lostau im Landkreis Jerichower Land. Dafür müssen einige Spuren gesperrt werden. Außerdem werden laut Tino Möhring von der Autobahn GmbH in diesem Jahr auf der A2 mehrere Brücken repariert.

Wie die Autobahn GmbH weiter mitteilt, wird auch auf der Autobahn 9 gebaut. Im Frühjahr werden die Fahrbahnen zwischen Coswig und Großkugel ausgebessert. Außerdem wird die Verlängerung der Autobahn 14 im Norden Sachsen-Anhalts weiter ausgebaut. Noch in diesem Jahr soll der Abschnitt zwischen Tangerhütte und Lüderitz freigegeben werden. Ziel ist der Ausbau bis nach Stendal.

Auch auf der Nordharzautobahn A36 rücken die Baufahrzeuge im Frühjahr an, um die Fahrbahnen bei Stapelburg, Blankenburg und Aschersleben zu erneuern. Gleiches ist für den Abschnitt der Autobahn 38 bei Lützen geplant. Für diese Bauvorhaben werden in Sachsen-Anhalt 260 Millionen Euro investiert.

Neue Bundesstraßen

Nicht nur für die Autobahnen, sondern auch für einige Bundesstraßen liegen Baupläne vor. Ab Juli wird nach Angaben des Landesverkehrsministeriums der Straßenabschnitt auf der B180 zwischen Naumburg und Freyburg bei Kleinjena erneuert. Die Sanierung kostet 1,3 Millionen Euro. Außerdem sollen in Aschersleben die Bundesstraßen 180 und 185 ausgebaut werden, damit der Durchgangsverkehr nicht wie derzeit durch die Innenstadt fahren muss.

Im Plan des Infrastrukturministeriums steht zudem ein Bauvorhaben für den Bördekreis. Ein knapp sieben Kilometer langen Abschnitt der Bundesstraße 81 von Schwaneberg bis hin zur B246a soll im Sommer saniert werden.

Weitere Bauvorhaben sind auf der B184 zwischen Zerbst und Magdeburg geplant. Dort wird im Frühjahr ein drei Kilometer langer Fahrbahnabschnitt bei Schora erneuert. Im Sommer folgt darauf die Sanierung der B187a zwischen Zerbst und Bias und der B27 im Landkreis Harz zwischen Königshütte und Elend. Zudem wird auch an der neuen Bundesstraße 6n zwischen Köthen und Thurland weiter gebaut.

Weitere Baustellen

Neben den wichtigen Autobahnen und Bundesstraßen des Landen werden auch kleinere Bauprojekte umgesetzt. So wird die Ortsdurchfahrt in Klostermansfeld im Kreis Mansfeld-Südharz ab Mai für ein Jahr erneuert. Gleiches ist für die Ortsdurchfahrt auf der B107 im Kreis Stendal durch Schönhausen geplant. Hier sollen die Arbeiten allerdings schon im April beginnen.

Viel Geduld brauchen Autofahrer auch in Apenburg im Altmarkkreis Salzwedel. Laut Infrastrukturministerium wird bis Sommer nächsten Jahres die Ortsdurchfahrt ausgebaut. Dazu werden Gehwege erneuert und Bäume gepflanzt.

Doch nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer dürfen sich über frischen Asphalt freuen: Weitere Projekte sind der Ausbau des Radweges zwischen Wallendorf und Zöschen im Saalekreis für fast zwei Millionen Euro und die Instandsetzung des Radweges nach Höhengöhren.

MDR (Cynthia Seidel, Martin Krause, Michael Rosebrock), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Januar 2023 | 10:30 Uhr

8 Kommentare

ElBuffo am 04.01.2023

Möglicherweise besteht auch ein Problem darin, dass der Staatsbetrieb Bahn eben ein Staatsbetrieb ist und darüber hinaus, die Konkurrenz auf der Schiene ordentlich ausbremst. Man stelle sich vor ein Automobilkonzern würde das Straßennetz betreiben und könnte so beeinflussen, wann und zu welchem Preis jemand dort langfahren kann.
Davon abgesehen, ist es eine Illusion sämtlichen LKW-Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Es hat nunmal nicht jeder Lieferant einen Gleisanschluß. Und auch nicht jeder Edeka. Es wird auch kaum jeder Lieferant seine Lieferung an einen Edeka per Bahn liefern. Wieviel Züge sollen da jeden Tag am Edeka halten und ein kleines Paket abwerfen?
Für längere Strecken und Massengüter ist das eine feine Sache. Aber ein Zug, der an jedem Bahnhof hält und dort eine Aus- und Einladevorgang abhält, ist wahrscheinlich tagelang unterwegs, egal wie toll die Verladeeinrichtungen sind.

Peter Mueller am 03.01.2023

Diese Aufzählung kommt mir vor wie aus einer qanderen Welt. Ständig redet die Politik von Verkehrswende. Von Gütern, die auf die Bahn sollen. Vom Ausbau des Angebotes für die Fahrgäste. Und in der Realität? Wird weiter die Landschaft zugeteert, als gäbe es keinen Klimawandel. Wieviele Strecken der Bahn werden 2023 in Thüringen aus- oder neugebaut? Eine? Oder keine? Wieviele neue Zug- und Busverbindungen wird es geben? Keine?

ElBuffo am 03.01.2023

Bitte bei der B6n, und natürlich auch allen anderen, unbedingt an dem erfolgreichen Konzept der Ampelmaximierung festhalten. Da einfach einen Kreisverkehr hinzubauen würde viel mehr Lärm und Abgase produzieren. Auch die sehr innovative abschnittsweise Überholspur erst einen Kilometer nach der Ampel sowie deren Ende kurz vor der nächsten, wie auf der Ortsumfahrung Köthen erfolgreich getestet, steht beispielhaft für diese Bemühungen.

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