FrostschädenStarker Rückgang der Apfelernte in Sachsen-Anhalt
Die Apfelernte in Sachsen-Anhalt ist in diesem Jahr auf 2.000 Tonnen eingebrochen, nachdem es im Vorjahr noch 12.000 Tonnen waren. Die Ernteschäden werden auf bis zu 30 Millionen Euro geschätzt. Nun fordern Bauern Frostschutzmaßnahmen und staatliche Unterstützung. Landwirtschaftsminister Schulze unterstützt das, betont aber, dass sich die Betriebe an die Witterungsbedingungen anpassen müssen.
- In diesem Jahr sind in Sachsen-Anhalt 2.000 Tonnen Äpfel geerntet worden – im Vorjahr waren es 12.000 Tonnen.
- Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sagte, dass sich die Betriebe auf "gewisse Gegebenheiten" einstellen werden müssen.
- Bis zu 30 Millionen Euro betragen die Schäden durch den Frost im Frühjahr.
Die Obstbauern in Sachsen-Anhalt melden eine schlechte Apfelernte. Wie Jörg Geithel, Chef des Obstbauverbands Sachsen & Sachsen-Anhalt, MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wurden in diesem Jahr etwas mehr als 2.000 Tonnen geerntet. Im vergangenen Jahr seien es 12.000 Tonnen Äpfel gewesen. Der finanzielle Schaden durch die Ernteausfälle in Sachsen-Anhalt beläuft sich in diesem Jahr laut Obstbauverband auf 25 bis 30 Millionen Euro.
Grund für den Rückgang seien die Frostnächste Ende April. Man brauche künftig dringend eine Frostschutzberegnung, vor allem auch Wetterschutzeinrichtungen, um solchen Gefahren vorzubeugen und eventuell auch eine Förderung einer Mehrgefahrenversicherung.
Landwirtschaftsminister: Auf "gewisse Gegebenheiten" einstellen
Auch Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) spricht sich für solche Maßnahmen aus. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir können nicht auf Dauer immer wieder Ausgleichshilfen zahlen und auch Versicherungen sind teuer, teilweise stehen sie gar nicht zur Verfügung. Man muss sich als Unternehmen auch einfach auf gewisse Gegebenheiten einstellen."
Schulze betont, dass es sowohl Unterstützung vom Staat als auch von den Bürgern geben müsse: "Wenn wir als Gesellschaft künftig auch weiter Obst aus Sachsen-Anhalt wollen, müssen wir uns ein Stück weit anstrengen. Zum Beispiel sollte der Staat, wenn es die Möglichkeit gibt, auch Beregnungsprojekte unterstützen. Aber auch ein Appell an die Bürger: Geht in die Hofläden. Dort gibt es Produkte zum gleichen Preis wie im Supermarkt und man unterstützt damit die Betriebe vor Ort, auch unsere Obstbauern in Sachsen-Anhalt."
Das Land Sachsen-Anhalt habe betroffenen Bauern zuletzt finanzielle Unterstützung in Höhe von fünf Millionen Euro zugesichert.
Bis zu 30 Millionen Euro Frostschäden in Sachsen-Anhalt
Auch der Obsthof Hornemann aus Sülzetal im Landkreis Börde ist von Frostschäden betroffen. Chefin Sabine Hornemann sagte MDR SACHSEN-ANHALT, bei manchen Sorten sei die Ernte komplett ausgefallen. Auch sie spricht sich für Maßnahmen aus, um Frostschäden zu verhindern: "Wenn so etwas mehrere Jahre passiert, dann muss man sich schon überlegen, ob man die Apfelbäume eventuell mit Foliendächern überdeckt. Ansonsten kann man nicht viel machen. Wegziehen ist auch keine Option. Wir werden natürlich versuchen, solange Obstbauern zu bleiben, wie es geht."
MDR (Linus Zosel, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. September 2024 | 18:00 Uhr
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