200 Anträge Covid-19-Impfschäden in vier Fällen in Sachsen-Anhalt anerkannt

20. Januar 2023, 13:48 Uhr

Immer weniger Menschen melden sich mit Gesundheitsschäden infolge einer Corona-Impfung. Anerkannt wurden vier Fälle – bei einer Zahl von mehr als 1,5 Millionen Impfungen. Nur ein Bruchteil der Anträge auf finanzielle Hilfe hat Erfolg.

In vier Fällen hat das Land Sachsen-Anhalt bislang Gesundheitsschäden infolge von Corona-Impfungen anerkannt. Das teilte Denise Vopel, Sprecherin des Landesverwaltungsamtes in Halle, mit. Nach ihren Worten handelt es sich in drei Fällen um vorübergehende Gesundheitsstörungen sowie in einem Fall um eine dauerhafte Gesundheitsstörung. Bis zu einer Dauer von sechs Monaten gehe man von einer vorübergehenden Störung aus, darüber von einer dauerhaften. Erkennt das Land eine Beeinträchtigung als Schaden an, gibt es finanzielle Unterstützung.

Den Angaben zufolge gingen bis zum 3. Januar dieses Jahres 200 Anträge auf Anerkennung von Impfschäden ein, die sich auf 196 geimpfte Personen beziehen. Die Differenz zwischen den Zahlen erkläre sich dadurch, dass in Einzelfällen mehr als ein Antrag pro betroffener Person gestellt wurde. Mehr als die Hälfte aller 200 Anträge sei abgelehnt worden.

Zusammenhang zwischen Impfung und Gesundheitsstörung meist nicht herstellbar

Hauptgrund für die Ablehnung war bei 104 Anträgen demnach, dass die Behörden keinen kausalen Zusammenhang zwischen der angegebenen Gesundheitsstörung und der Corona-Impfung haben herstellen können. In 50 Fällen wurde gegen die Ablehnung Widerspruch eingelegt, wie es weiter hieß. Anträge seien auch im Zusammenhang mit neun Todesfällen gestellt worden. Bislang seien sechs dieser Anträge, die sich auf drei Todesfälle bezögen, abgelehnt worden. Die weiteren Anträge im Zusammenhang mit Todesfällen würden noch bearbeitet.

Impfschaden-Anträge vor allem im Februar 2022 gestellt

Unter den angegebenen Gesundheits-Störungen sind laut Landesverwaltungsamt Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen, Seh-, Konzentrations- und Empfindungs-Störungen sowie Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Lungenembolie und Schlaganfall. Die Häufigkeiten der angegebenen Störungen würden nicht erfasst.

Mit insgesamt 164 sei der überwiegende Großteil aller Anträge im Jahr 2022 gestellt worden. Die meisten Anträge, 30 an der Zahl, seien im Februar des zurückliegenden Jahres eingegangen, meldete das Landesverwaltungsamt. Danach sei das Antrags-Volumen gefallen auf zuletzt zehn Anträge im November und acht Anträge im Dezember.

Corona: Mehr als eine Million Menschen geimpft

Von den 196 Betroffenen wurden den Angaben zufolge 114 mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer immunisiert. Bei 35 Betroffenen sei der Stoff von Moderna sowie bei 24 Betroffenen jener von Astrazeneca verimpft worden.

Schäden durch Corona-Impfungen sind nicht nur in Sachsen-Anhalt äußerst selten. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt wurden laut Bundesgesundheitsministerium bislang mehr als 1,6 Millionen Menschen gegen Corona geimpft.

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dpa, MDR (Hannes Leonard) | Zuerst veröffentlicht am 17. Januar 2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. Januar 2023 | 09:00 Uhr

32 Kommentare

kleiner.klaus77 am 18.01.2023

Ich denke wir werden nie die tatsächliche Zahl der Impfschäden erfahren, da die Dunkelziffer sehr hoch ist, denn viele Fälle werden nicht einmal als Verdachtsfälle gemeldet!

kleiner.klaus77 am 18.01.2023

Wie viele der Menschen mit Impfschäden erreichen nicht einmal die erste Hürde, dass ihr Fall als Verdachtsfall weiter gemeldet wird, da sie von ihren behandelten Ärzten nicht ernst genommen werden!

kleiner.klaus77 am 17.01.2023

Meinen sie: wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll nach ihrer Pfeife tanzen? Dies schließt wirklich eine kritische Berichterstattung aus!

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