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Mitten im Sommer scheint Corona fast verdrängt, doch die Zahlen verraten etwas anderes. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Bihlmayerfotografie

Corona-Lage | 4. Juli 20227-Tage-Inzidenz in Sachsen-Anhalt steigt: Halle Spitzenreiter

04. Juli 2022, 18:52 Uhr

Die Zahl der Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt steigt seit knapp einem Monat wieder. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt bei 435,6 und damit deutlich höher als vor einer Woche. Der Landkreis Harz führt wegen zunehmenden Corona-Zahlen die Maskenpflicht in Dienstgebäuden ein. Unterdessen verlangen die Gesundheitsminister der Länder Klarheit im Corona-Kurs und einheitliche Regeln.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Die Zahl der Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt nimmt rasant zu. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt die landesweite 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 435,6. Das entspricht 9.500 registrierten Corona-Fällen in den vergangenen sieben Tagen. Bereits vergangenen Mittwoch erreichte die Inzidenz in Sachsen-Anhalt wieder die 400er-Marke. Vor genau einer Woche lag dieser Wert noch bei 361,3.

Stadt Halle mit höchster Inzidenz

Die höchste 7-Tage-Inzidenz in Sachsen-Anhalt hat die kreisfreie Stadt Halle zu verzeichnen. Mit 711,3 liegt sie weit über dem Landesdurchschnitt. Im Salzlandkreis (333,4) und in den Landkreisen Stendal (295,1) und Wittenberg (281,8) ist der Wert dagegen am niedrigsten.

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Allerdings können die Inzidenzen nach Aussage des RKIs kein vollständiges Bild des Infektionsgeschehens liefern, weil nicht alle Gesundheitsämter und Bundesländer zum Wochenende ihre Daten übermitteln. Deswegen sollten tagesaktuelle Schwankungen – besonders am Wochenende und zu Wochenbeginn – nicht überbewertet werden.

Hospitalisierungsrate über Bundesschnitt

Überdurchschnittlich viele Menschen werden in Sachsen-Anhalt wegen Covid-19 ins Krankenhaus eingewiesen. Mit einer Hospitalisierungsrate von 6,42 liegt das Land deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 5,19. Außerdem hat sich der Wert im Vergleich zu Anfang Juni landesweit fast verdoppelt. Vor einem Monat lag er noch bei 3,71.

Landkreis Harz reagiert mit Maskenpflicht

Wegen der steigenden Corona-Zahlen führt der Landkreis Harz wieder eine Maskenpflicht in seinen Dienstgebäuden ein. Wie ein Sprecher sagt, gilt sie ab Mittwoch für Mitarbeitende und Besucher. Landrat Thomas Balcerowski (CDU) sagte, es gehe dabei um Schutz von Mitarbeitern und Besuchern, aber auch um die Arbeitsfähigkeit der Kreisverwaltung. In der Vorwoche seien dem Gesundheitsamt 1.136 positive Corona-Testergebnisse gemeldet worden. Die Inzidenz lag bei 556 und damit um 94 höher als in der Woche zuvor.

Gesundheitsminister verlangen Klarheit im Corona-Kurs

Bildrechte: picture alliance/dpa | Ronny Hartmann

Mit Blick auf den Anstieg der Corona-Infektionen und auf die ab Herbst zu erwartende neue Corona-Welle hatten kürzlich auch die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder Klarheit über gesetzliche Rahmenbedingungen für Eindämmungsmaßnahmen gefordert. In einer Sonderkonferenz am Freitag hatten sie ihre Bitte an den Bund bekräftigt, noch vor der Sommerpause einen Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorzulegen. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Petra Grimm-Benne (SPD), sagte: "Die Länder brauchen Rechtssicherheit, um auf die Lage reagieren zu können. Wir müssen notfalls auf das ungünstige Szenario vorbereitet sein."

Gefordert wird auch ein sogenannter Instrumentenkasten, um auf das Infektionsgeschehen reagieren zu können. Zu den erforderlichen Basismaßnahmen zählen Maskenpflicht, Abstandsgebote in Innenräumen und die einrichtungsbezogene Testpflicht. Bei einem schlimmen Verlauf der Pandemie sollen aber etwa auch Personenobergrenzen oder Zugangsbeschränkungen möglich sein. Außerdem fordert die Konferenz digitale Meldewege zur Eindämmung von Infektionsketten. Zudem soll es eine klare Aussage geben, wie notwendig eine weitere, vierte Impfung sei.

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MDR (Annekathrin Queck, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. April 2022 | 10:00 Uhr

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