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Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. In Sachsen-Anhalt sind aktuell rund 54.500 Menschen betroffen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / David Hecker/dpa | David Hecker

KompetenzzentrumSachsen-Anhalt will Demenzerkrankte besser versorgen

12. Januar 2023, 07:27 Uhr

Information, Betreuung und Pflege von Demenzerkrankten soll in Sachsen-Anhalt besser aufeinander abgestimmt werden. Denn durch den demografischen Wandel steigt die Zahl erkrankter Personen. Dafür wird ein sogenanntes Kompetenzzentrum für Demenz eingerichtet. Bis Ende 2025 sollen rund 330.000 Euro investiert werden.

In Sachsen-Anhalt wird ein Kompetenzzentrum für Demenzpatienten aufgebaut. Das Modellprojekt soll die Versorgung für Betroffene und ihre Angehörigen nachhaltig ausweiten und verbessern. "Ziel muss es sein, Barrieren und Berührungsängste abzubauen sowie begleitende Personen zu entlasten", sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bei der konstituierenden Sitzung des Beirates.

Betreuung und Pflege soll besser werden

Dafür soll der Ministerin zufolge ein landesweites Netzwerk gebildet werden. "Ein vernetztes und aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken verschiedener Akteure verbessert die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz", sagt Ministerin Grimm-Benne. Damit werde sowohl ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag als auch die Nationale Demenzstrategie in Sachsen-Anhalt umgesetzt, so Grimm-Benne.

Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben die Grundlage für das Kompetenzzentrum erarbeitet. Das Modellprojekt wird bis Ende November 2025 mit insgesamt 327.000 Euro gefördert. Eine Hälfte des Geldes kommt dabei vom Land, die andere von der sozialen und privaten Pflegeversicherung. "Wir sind dankbar, dass wir im Land Sachsen-Anhalt auf diesem Wege gesellschaftlich wirksam werden dürfen", so die Direktorin des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Gabriele Meyer.

Die meisten Demenzerkrankten in Sachsen-Anhalt und Sachsen

Demenz ist die häufigste und folgenreichste psychiatrische Diagnose im Alter. In Sachsen-Anhalt wird die Zahl der Betroffenen aktuell auf rund 54.500 Menschen geschätzt. Gemessen am Anteil der Gesamtbevölkerung liegt Sachsen-Anhalt zusammen mit Sachsen bundesweit an der Spitze.

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MDR (Stefanie Hornig, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Januar 2023 | 18:00 Uhr