Hochwasserschutz Neues Schöpfwerk schützt Bitterfelder Chemiepark vor Überflutung

17. Oktober 2022, 15:11 Uhr

Die verheerenden Hochwasser von 2002 und 2013 richteten auch in der Region um Bitterfeld massive Schäden an. Teile des Chemieparks konnten vor 20 Jahren nur mit Mühe vor Überflutung geschützt werden. Dennoch dauerte es bald zwei Jahrzehnte bis zur Einweihung des neuen Schöpfwerks bei Raguhn-Jeßnitz.

Mit einem neuen Schöpfwerk bei Jeßnitz und Wolfen ist der Hochwasserschutz an der Mulde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld verstärkt worden. Das Bauwerk soll laut Umweltministerium verhindern, dass bei Hochwasser Wassermassen unkontrolliert in die einmündende Fuhne und den Schachtgraben fließen und das Hinterland überfluten.

Besserer Schutz für den Chemiepark Anhalt-Bitterfeld

Zusammen mit dem bereits 2017 fertiggestellten, rund 5,1 Kilometer langen Deich Jeßnitz-West, soll die neue Anlage vor allem Bitterfeld-Wolfen mit dem Chemiepark und die Einheitsgemeinde Raguhn-Jeßnitz vor kommenden Fluten schützen. Dafür wurden auch mehr Überflutungsflächen geschaffen und ein Deich rückverlegt.

Die Pumpen des neuen Schöpfwerks haben nach Angaben des Umweltministeriums eine Leistung von gut 3.800 Litern je Sekunde und könnten im Hochwasserfall auch die Entwässerung des Binnenlandes in die Mulde sichern. In das Bauwerk seien 9,1 Millionen Euro investiert worden. Am Montag wurde es von Umweltminister Armin Willingmann (SPD) und dem Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Burkhard Henning offiziell eingeweiht.

Hochwasserschutz bei Jeßnitz: Realisierung dauerte fast 20 Jahre

Bis dahin war es ein langer Weg, der mit dem sogenannten Jahrhunderthochwasser 2002 begann. Nur mit viel Mühe und unzähligen Sandsäcken konnten damals Teile des Chemieparks vor der Überflutung geschützt werden. Drei Jahre später begann das Landesamt für Hochwasserschutz damit, einen Deich zu planen. Dass der erst jetzt fertig ist, begründete LHW-Chef Henning unter anderem mit langwierigen Genehmigungsverfahren. Zudem hätten mehrere Versorgungsleitungen umverlegt werden müssen.

"Eine weitere Verbesserung der Hochwassersituation an der Mulde wird sich mit der Fertigstellung der Flutpolder Löbnitz in Sachsen und Rösa in Sachsen-Anhalt einstellen", kündigte Henning an. Die Hochwasser 2002 und 2013 richteten unter anderem in dieser Region massive Schäden an.

dpa, MDR (Grit Lichtblau-Horn, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Oktober 2022 | 07:30 Uhr

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