Geplante Erweiterung Streit um Mülldeponie in Roitzsch: Anwohner diskutieren mit Betreiber

Um eine geplante Erweiterung der Deponie in Roitzsch gibt es seit Jahren Streit und inzwischen mehrere Gutachten. Eine Bürgerinitiative fürchtet Gefahren für das Grundwasser. Jetzt haben sich Gegner und Betreiber getroffen, um Argumente auszutauschen.

Demo gegen Deponie-Ausbau in Roitzsch
Um die Mülldeponie in Roitzsch gibt es seit Jahren Streit. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der Streit um die geplante Erweiterung der Deponie Roitzsch im Kreis Anhalt-Bitterfeld sind die Konfliktparteien am Montag zusammengekommen. In der Ballsporthalle in Sandersdorf tauschten Gegner und Betreiber der Deponie Argumente aus. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld als Genehmigungsbehörde hat fünf Tage für die nicht öffentliche Diskussion angesetzt.

Nach Information von MDR Sachsen-Anhalt waren am Montag etwa 50 Einwohner vor Ort. Es gab teils kontroverse Diskussionen zwischen den Parteien. Bereits im Vorfeld hatten etwa 150 Roitzscher Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut kundgetan und vor der Ballsporthalle am Montagmorgen mit Trillerpfeifen und Plakaten gegen die Deponie demonstriert.

Gutachter stützen Kritiker

Gegen die Erweiterungspläne waren zuvor bei der Kreisverwaltung etwa 900 Einwendungen eingegangen. Anwohner befürchten, dass der Abfallberg auf einem ehemaligen Tagebaugelände abrutscht und das Grundwasser verunreinigt. Gutachter der Stadt stützen diese These.

Die Firma Papenburg als Betreiber bestreitet das und verweist auf eigene Gutachten. Das Unternehmen will die Deponie in Roitzsch weiter ausbauen.

Eine endgültige Entscheidung des Landkreises wird in einigen Monaten erwartet. Der Streit um die Deponie hat bereits mehrfach auch den Landtag Sachsen-Anhalt beschäftigt. Derzeit wird ein weiteres Gutachten erstellt, das mögliche Gefahren des Abfallbergs untersucht.

MDR (Martin Krause, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Heute | 13. Juni 2022 | 19:00 Uhr

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