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In Dessaus historischem Arbeitsamt sollen wieder Jobsuchende ein und aus gehen. Bildrechte: imago/epd

Arbeitsamt von GropiusJobsuche läuft in Dessau bald in originalem Bauhaus-Gebäude

11. August 2022, 09:55 Uhr

Das historische Arbeitsamt in Dessau ist ein original Bauhaus-Bau. Aktuell sitzt das Ordnungsamt der Stadt in dem Gebäude. Doch mittelfristig soll die Bundesagentur für Arbeit einziehen. Geplant sind nicht nur Angebote für Menschen, die beruflich eine neue Richtung einschlagen wollen, sondern auch ein Museum.

Der entscheidende Schritt in einen neuen Job lässt sich in Dessau bald womöglich in authentischem Bauhaus-Ambiente gehen. Das 1927 von Bauhaus-Großmeister Walter Gropius persönlich entworfene, historische Arbeitsamt im Zentrum der Stadt könnte künftig von der Bundesagentur für Arbeit genutzt werden. Damit würde es wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt. Seine speziell für die Arbeitssuche optimierte Architektur macht das Gebäude noch heute zum echten Hingucker.

Einheit von Architektur und Arbeitssuche

Mit seinen gelben Ziegeln sticht das historische Arbeitsamt im Dessauer Stadtbild markant heraus. Die Architektur orientiert sich an der ursprünglichen Funktion, der Arbeitssuche. So war der vorgelagerte einstöckige Rundbau mit gläsernem Dach für den Publikumsverkehr reserviert. Kanalisiert wurde das Publikum durch fünf verschiedene, nach Berufen und Geschlechtern getrennte, Eingänge, hinter denen gleich organisierte Sektoren warteten. So gewährte der Bau einen reibungslosen Ablauf bei der Arbeitssuche. Das Arbeitsamt gilt als richtungweisendes Beispiel für funktionalistische Architektur. Quelle: Stiftung Bauhaus Dessau

Aktuell ist noch Dessau-Roßlaus Ordnungsamt im historischen Bau am August-Bebel-Platz untergebracht. Doch das soll sich ändern. Im Juli entschloss sich der Stadtrat im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, das städtische Gebäude an die Arbeitsagentur zu vermieten. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung (€) darüber berichtet.

Berufsberatung und Arbeitgeberservice sollen einziehen

Markus Behrens, Arbeitsagentur-Chef für Sachsen-Anhalt und Thüringen, bestätigte MDR SACHSEN-ANHALT die Pläne am Mittwoch. Geplant sei aktuell, den Arbeitgeberservice und den Bereich lebensbegleitende Berufsberatung am historischen Ort zu etablieren. Lezteres Angebot richte sich an Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen. Aber auch Jobmessen in der Aula seien denkbar.

Ein Teil des Gebäudes soll zudem als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, verriet Behrens. "Wir sind hier im Gespräch mit der Stiftung Bauhaus Dessau." Es gehe aber nur zum Teil um die Architektur. "Wir wollen auch unsere eigene Geschichte als große Sozialbehörde, die viele Krisen erlebt hat, erzählen." Behrens kann sich keinen besseren Ort für ein solches Museum vorstellen, als das historische Arbeitsamt in Dessau.

Mietvertrag könnte zum Knackpunkt werden

Bis die Arbeitsagentur das Ruder im runden Bauhaus-Bau übernimmt, wird es laut Behrens wohl noch bis nach 2023 dauern. Schließlich würden jetzt erst die Verhandlungen mit der Stadt Dessau-Roßlau als Vermieter beginnen. Ein Knackpunkt könnten dabei die Konditionen des Mietvertrags sein. Wie aus einem internen Konzept hervorgeht, das dem MDR vorliegt, stellt sich Dessau-Roßlau eine Jahresmiete von 250.000 Euro vor. Außerdem soll die Mindestdauer mindestens 20 Jahre betragen. Darüber müsse verhandelt werden, sagte Behrens.

MDR (Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. August 2022 | 08:30 Uhr

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