Für Toleranz und Menschenrechte2.000 Menschen protestieren beim Christopher Street Day in Dessau-Roßlau
2.000 Menschen versammelten sich am Samstag in Dessau-Roßlau, um den Christopher Street Day (CSD) zu feiern. Die Teilnehmer forderten eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von seiner sexuellen Orientierung und Identität akzeptiert wird.
Am Samstag versammelten sich in Dessau-Roßlau viele Menschen, um den Christopher Street Day (CSD) zu feiern. Girlanden und Flaggen in Regenbogenfarben zierten den Marktplatz. Dort hatte die Regionalgruppe CSD Dessau-Roßlau nach der Parade durch die Stadt ein Straßenfest organisiert. Anwesend waren rund 2.000 Menschen. Das seien rund 500 mehr gewesen als noch im Vorjahr, sagt ein Sprecher des CSD. Zusammen demonstrieren sie für mehr Gleichberechtigung und Vielfalt.
Christopher Street DayDer CSD finden jährlich weltweit statt. Mit der traditionellen Veranstaltung fordern Teilnehmende eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von seiner sexuellen Orientierung und Identität akzeptiert wird.
Ausstehende finanzielle Unterstützung
Der Stadtrat Dessau-Roßlau hat den Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, die Veranstalter des CSD bei der Organisation und Durchführung der Parade und des Straßenfestes zu unterstützen. Dafür sollten 2.000 Euro ausgezahlt werden. Das hatte der Stadtrat in seiner Sitzung am 9. März 2022 beschlossen.
Die Regionalgruppe Dessau-Roßlau teilten MDR SACHSEN-ANHALT mit, das Geld nie erhalten zu haben. Auf Nachfrage der Redaktion, ob das Geld ausgezahlt wurde, hat die Stadt bisher nicht reagiert.
Queer-feindliche Angriffe in Sachsen-Anhalt und auf der Welt
In Schönebeck im Salzlandkreis ist Ende April der erste Christopher Street Day der Saison in Sachsen-Anhalt gefeiert worden. Dort hatten die Veranstalter nach Angaben des CSD Magdeburg e.V. mit homophoben und queer-feindlichen Angriffen zu kämpfen. Mehrere Menschen seien auf der Abschlussparty attackiert worden.
Auch in Magdeburg kommt es immer wieder zu Vorfällen. "Die Lage hat sich in den letzten Jahren verschlechtert", erzählt Gabriel Rücker, der Organisator des CSD Magdeburg. Körperliche Angriffe, Beleidigungen und die Zerstörung von queeren Symbolen seien für ihn und seine Community weider zum Alltag geworden.
Weltweit sind lesbische, schwule und trans* Menschen nicht gleichberechtigt. "In Florida (USA) werden neue queer feindliche Gesetze zugelassen und auch in Europa, in Polen und Ungarn keimt der Hass gegen unsere Community", sagt Dennés Deichsel, der Sprecher des CSD Sachsen-Anhalt. Daher sei es auch heute noch wichtig, mit Veranstaltungen wie dem CSD ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzten.
In den kommenden Monaten sind weitere CSD-Veranstaltungen geplant: In Magdeburg, am 19. August und in Halle, am 9. September.
dpa, MDR (Cynthia Seidel)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 20. Mai 2023 | 19:00 Uhr
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