Konkurrent aus Fernost IDT Biologika: Koreaner übernehmen Mehrheit an Impfstoffhersteller aus Dessau
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27. Juni 2024, 16:53 Uhr
Der Impfstoffhersteller IDT Biologika aus Dessau-Roßlau gehört jetzt mehrheitlich einem südkoreanischen Konkurrenten. Das Unternehmen will nicht von einer Übernahme sprechen. Was der Umbruch für die Angestellten bedeutet, ist unklar.
- IDT will nicht von Übernahme sprechen. Stattdessen ist die Rede von einer "strategischen Partnerschaft".
- ARD-Börsenstudio: IDT schon länger auf der Suche nach finanzstarkem Investor.
- IDT ist als Zentrum für die Pandemievorsorge von bundesweiter, strategischer Bedeutung.
Das Pharmaunternehmen IDT Biologika in Dessau-Roßlau ist von einem Konkurrenten aus Asien mehrheitlich übernommen worden. IDT selbst will allerdings nicht von einer Übernahme sprechen und bezeichnet den Einstieg eines südkoreanischen Impfstoffherstellers als "strategische Partnerschaft". Eine Unternehmenssprecherin sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag, letzten Endes sollten beide Firmen ihre Marktanteile ausbauen können.
Man ergänze sich gut, stelle jeweils Impfstoffe her und sei während der Corona-Pandemie groß im Geschäft gewesen. Gemeinsam könne man auch die Produktionsanlagen besser auslasten und auf Spezialisten zurückgreifen.
Südkoreaner halten Mehrheit an IDT
Wie zuvor bekannt geworden war, hat das Unternehmen SK Bioscience aus Südkorea mit 60 Prozent nun die Mehrheit bei IDT Biologika übernommen. Was das für die insgesamt mehr als 1.600 Beschäftigten bedeutet, ist noch unklar.
Nach Informationen des ARD-Börsenstudios in Frankfurt am Main war IDT Biologika schon länger auf der Suche nach einem finanzstarken Investor. SK Bioscience wiederum verspreche sich den Zugriff auf Produktionsanlagen und Know-How aus Dessau-Roßlau. Damit dringe das südkoreanische Unternehmen auch in neue Märkte vor.
Ehemaliger Haupteigner Klocke darf "weiter mitreden"
IDT selbst profitiert demnach vom Know-How der Südkoreaner bei Zell- und Gentherapien. Die Klocke Gruppe, zu der IDT gehört, bleibe mit 40 Prozent weiter beteiligt und könne bei Entscheidungen weiter mitreden.
Der Pharamhersteller ist von herausgehobener nationaler Bedeutung. Ende vergangenen Jahres wurde er von der Bundesregierung zu einem von bundesweit fünf Zentren zur Pandemie-Vorsorge ernannt. Diese Zentren sollen bei einer Pandemie schnell, ausreichend und reibungslos Impfstoff herstellen.
IDT stellte während Pandemie Corona-Impfstoffe her
IDT Biologika entwickelt und produziert unter anderem Impfstoffe sowie Zell- und Gen-Arzneimittel. In der Corona-Pandemie hatte die Firma die Konkurrenten Johnson & Johnson sowie Astra Zeneca bei der Produktion ihrer Covid-19-Impfstoffe unterstützt. Außer in Tornau, das zu Dessau-Roßlau zählt, hat das Unternehmen noch Standorte in Magdeburg und Rockville in den USA.
MDR (André Damm, Christoph Dziedo, Daniel Salpius)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Juni 2024 | 13:00 Uhr
Nudel81 vor 11 Wochen
@DD Peter: Bitte belegen Sie Ihre Aussage zu den Energiepreisen. Im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn ist Deutschland die Energie eindeutig überteuert. Dafür gilt der Dank der Regierung!
Peter aus DD vor 11 Wochen
@DanielSBK, stimmt doch u.a. laut Statistica schon. Bitte einfach mal suchen nach Entwicklung Industriestrompreis. Oder haben sie eine andere Quelle?
Wo geht BASF weg? Schwarzheide?
Nudel81 vor 11 Wochen
@Peter: Sie wissen schon daß bei einer Übernahme der Preise nach dem Wert des Unternehmens richtet und nicht nach dem Umsatz. Sie können auch 100 Mrd € Umsatz machen und pleite sein. Vielleicht ist es so für sie leichter zu verstehen.