Diskussion um Ausbreitung des Wolfes Wölfe reißen offenbar mehrere Tiere
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Nachdem Wölfe offenbar bei Dessau-Roßlau mehrere Tiere gerissen haben, fordern Jäger die Aufnahme des geschützen Tieres in das Jagdrecht. Seitdem der Wolf in den 1990er-Jahren erstmals wieder in Deutschland in freier Wildbahn gesichtet wurde, gibt es verschiedene Programme zum Artenschutz.

In unmittelbarer Nähe zu Ortsteilen von Dessau-Roßlau haben offenbar Wölfe mehrere Tiere gerissen. Wie Dessau-Roßlaus Kreisjägermeister Michael Mitsching MDR SACHSEN-ANHALT sagte, wurde in dieser Woche ein Wolfsrudel aus vier Tieren in der Nähe von Brambach und Rodleben bei Dessau gesichtet.
In Rodleben hätten die Tiere nach Angaben von Mitsching in nur 15 Meter Entfernung von einem Wohnhaus acht Schafe aus einem umzäunten Gehege gerissen. Die Bisse in die Kehlen der Schafe seien eindeutig gewesen. An den Elbterrassen in Brambach habe das Rudel außerdem zwei Frischlinge und ein Reh gerissen.
Jäger: Wolf muss ins Jagdrecht
Jägermeister Mitsching sagte, die Wildtiere hätten ihre Scheu vor den Menschen verloren. Er fordere eine Reaktion der Politik. Man wolle den Wolf nicht ausrotten oder töten, ihm aber seine Grenzen aufzeigen. Dazu müsse der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen werden mit entsprechender Jagdzeit und Quote. Man dürfe nicht vergessen, dass der Wolf ein gefährliches Raubtier sei. Er müsse wieder lernen, sich vom Menschen fernzuhalten, bevor vielleicht doch ein Unglück geschieht.
In Niedersachsen gibt es bereits ähnliche Bestrebungen. Dort soll der Wolf ins Jagdrecht übernommen werden. Bereits im Juni soll der Landtag in Hannover über eine Reform des Jagdrechts entscheiden. Allerdings hat der Wolf in Deutschland nach dem Bundesnaturschutzgesetz den höchsten Schutzstatus und darf nur unter sehr strengen Voraussetzungen geschossen werden.
Etwa 22 Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt leben mittlerweile etwa 150 Wölfe. Das Landesamt für Umweltschutz erfasste in einem Bericht für Mai 2020 bis April 2021 insgesamt 22 Rudel und drei Wolfspaare. Trotz der gestiegenen Zahl der Tiere ging die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere demnach zurück. Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf ist die größte Bedrohung für den Wolf der Mensch.
Todesursache Nummer eins für die Tiere seien Verkehrsunfälle. Laut NABU ernähren sich Wölfe zu über 96 Prozent von Rehen, Rothirschen und Wildschweinen. Die Ergebnisse stammten aus Kotproben. Nutztiere wie zum Beispiel Schafe machten dagegen weniger als ein Prozent aus.
MDR (Susanne Reh, Dennis Blatt, Thomas Tasler, Susanne Ahrens)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Mai 2022 | 10:00 Uhr
Reuter4774 vor 6 Wochen
hilflos
Im Märchen ist der Wolf nur Metapher für böse Menschen. So wurden die Kinder früherer Zeiten davor gewarnt vom Weg anzukommen, in einsamen Gegenden von Männern weg gefangen zu werden. Zumal es in den Zeiten vor vielen Jahrhunderten noch sehr rückständig zuging und viel Not und Hunger gab. Es war leider nicht ungewöhnlich das viele verschwundene Kinder als Mahlzeit endeten.
Also im Märchen ging es nie um das Tier Wolf sondern um die menschlichen Tiere.
Soldaten Norbert vor 6 Wochen
Nein mein Stadt-Freund ! Sie haben Tage davor mehrere Schafe gerissen und diese zu ihrem Nachwuchs geschleppt. Aber immer wieder schön von euch zu hören, und ihr alles besser wisst, obwohl ihr niemals einen Wolf in freier Natur begegnet seid.
Jan vor 6 Wochen
Komisch, da gibt es Menschen, die beschweren sich über das Reißen von ein paar Tieren durch den Wolf, während täglich der Mensch Tiere auf schlimmste Art und Weise hält und sie tötet. Nicht das die Menschen all das Fleisch verwerten - nein, es wird auch noch im großen Stil weggeworfen.