Joachim Liebig
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalt, Joachim Liebig verabschiedet sich am 1. März in den Ruhestand. Bildrechte: imago/epd

Nachfolge noch unklar Kirchenpräsident Joachim Liebig hat seinen letzten Arbeitstag

08. Februar 2024, 12:22 Uhr

Nach 15 Jahren Amtszeit verabschiedet sich der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalt, Joachim Liebig, zum 1. März 2024 in den Ruhestand. Letzter Arbeitstag: Der 8. Februar. Im Radio hat er auf seine Amtszeit zurückgeblickt – und verraten, wie es jetzt für ihn weitergeht. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist noch nicht in Sicht.

Die Amtszeit des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalt, Joachim Liebig, neigt sich dem Ende zu: Nach 15 Jahren verabschiedet er sich zum 1. März 2024 in den Ruhestand, letzter Arbeitstag ist der 8. Februar. Darüber und wie es jetzt für ihn weitergeht, hat er am Donnerstagmorgen im Radio bei MDR SACHSEN-ANHALT gesprochen.

Im Ruhestand wolle Liebig sich unter anderem seinem Motorrad widmen. Sein Büro auszuräumen, das werde trotzdem ein bisschen traurig, denkt er: "Es war lange Zeit meine Heimat, mein Zuhause."

Liebig: "Christ nicht nur von Beruf, sondern auch aus Überzeugung"

Bei MDR SACHSEN-ANHALT ist Liebig lange in der täglichen Sendung "Angedacht" zu hören gewesen. In einem seiner letzten Beiträge ging es um seinen alten Rasierapparat. Darauf sei er so viel angesprochen worden, dass er den Rasierer jetzt doch noch eine Weile behalten wolle. Eine solche Resonanz freue ihn, denn in der Radiosendung sei ihm immer wichtig gewesen, alltägliche Situationen mit Tiefgründigem zu verbinden – auch mit seinem Glauben.

Christ sei er nicht nur von Beruf, sagte Liebig, sondern aus Überzeugung. Daraus ziehe er auch in der Zeit der aktuellen Krisen und Streits Hoffnung: "Ich hoffe, dass wir wieder zurückfinden zu einem gemäßigten Ton", sagte Liebig. Wenn es so weitergehen würde wie jetzt, "das wäre schrecklich, da würden wir uns doch auseinander dividieren." Er glaube aber, dass sich im Grunde alle nach Gemeinschaft sehnen würden.

Vorerst kein neuer Kirchenpräsident

Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin gibt es noch nicht. Die für den 15. und 16. März geplante Sondersitzung der Synode wurde verschoben, wie die Landeskirche Anhalt kürzlich mitteilte. "Leider ist es bislang nicht gelungen, die von der Synode geforderte Mindestzahl von zwei möglichen Kandidierenden zu finden", erklärte Synodenpräses Christian Preissner.

Neuwahl nach der Sommerpause

Die Wahl eines neuen leitenden Geistlichen werde in die Hände der neuen Landessynode gelegt. Im Februar werden nach Angaben der Landeskirche auf Wahlversammlungen in den fünf Kirchenkreisen die neuen Synodalen gewählt.

Am 31. Mai oder 1. Juni soll die neue Landessynode dann erstmals zusammentreten. Laut Preissner kann danach ein neuer Wahlausschuss seine Arbeit aufnehmen. Die Neuwahl eines Kirchenpräsidenten könne dann vermutlich frühestens nach der Sommerpause stattfinden, hieß es.

Neuwahl bereits im September gescheitert

Bereits im September 2023 war die Neuwahl bei einer Sondertagung der Landessynode gescheitert: Keiner der beiden Kandidierenden, Birgit Neumann-Becker und Georg Neugebauer, erreichte die erforderliche Mehrheit.

Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat nach eigenen Angaben derzeit 26.250 Mitglieder. Der Kirchenpräsident ist ihr leitender Geistlicher und vertritt zudem die Landeskirche in der Öffentlichkeit. Gewählt wird der Kirchenpräsident für eine Amtszeit von sechs Jahren.

epd, MDR (Daniela Schulze, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 07.02.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 08. Februar 2024 | 08:20 Uhr

2 Kommentare

Wagner vor 43 Wochen

In der Kirche -ev.-rumort es ja sowieso.Man braucht sich nur das Theater in der Thomaskirchengemeinde anschauen. Unklar ,dass es nach langer Suche immer noch keine /nen Nachfolger gibt. Vielleicht sollte man überlegen ,die Strukturen der Kirche Mitteldeutschlands anzugliedern.

Brigitte Schmidt vor 43 Wochen

Kirchenpräsident Joachim Liebig hat seinen letzten Arbeitstag

Das erklärt wohl auch seine mutige Meinung zum (Ukraine-) Krieg.

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