Zwei ausgegrabene Löcher in der Erde mit Mauerresten. 1 min
Was Andreas Wurda von den städtischen Sammlungen zum Tonnengewölbe sagt, können Sie im Audio hören. Bildrechte: MDR/ André Damm
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MDR SACHSEN-ANHALT Mi 06.11.2024 05:42Uhr 00:29 min

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Am Schlossplatz Historisches Gewölbe sorgt für Baustopp in Wittenberg

08. November 2024, 15:52 Uhr

Ein jahrhundertealtes Tonnengewölbe ist in der Nähe des Schlosses in Wittenberg entdeckt worden. Der Fund wird nun genauer untersucht, weil unklar ist, wofür das Gewölbe genutzt wurde. Dafür müssen auch die Bauarbeiten für die Erneuerung der Abwasserleitungen in dem Gebiet pausieren.

Bei Bauarbeiten unweit des Wittenberger Schlosses ist ein jahrhundertealtes Tonnengewölbe entdeckt worden. Denkmalpfleger haben Teile einer historischen Mauer sowie ein großes Tonnengewölbe freigelegt.

Andreas Wurda von den städtischen Sammlungen sagte MDR-SACHSEN-ANHALT, die etwa 20 mal sieben Meter große Ausgrabungsstätte dürfte mit der Wittenberger Festungs-Geschichte zu tun haben. Noch stehe aber nicht fest, aus welchem Jahrhundert sie stamme.

Unklar ist demnach auch, wofür das Tonnengewölbe genutzt wurde. Laut Wurda gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Gebäudeteil könne ein Mannschafts-Quartier gewesen sein oder ein Durchlass für fließende Gewässer. Möglicherweise habe er auch als Zisterne gedient, um Wasser zu speichern.

Weitere Untersuchungen nötig

Genauen Aufschluss sollen weitere Untersuchungen des Landesamtes für Archäologie und Denkmalschutz geben. Solange bleibt die Baustelle gesperrt. Mit dem Ausbau der Festung war in Wittenberg im frühen 16. Jahrhundert begonnen worden. Bis Ende des 18. Jahrhunderts fanden weitere Arbeiten statt.

Durch den historischen Fund verzögert sich auch die geplante Erneuerung der Entwässerungs-Leitung in dem Gebiet. "Entweder muss man eine andere Trasse suchen [...] oder eine Pump-Anlage bauen", erläutert Peter Grasenack vom Entwässerungsbetrieb Wittenberg mögliche Optionen im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT.

Wie lange der Baustopp nun dauern werde, sei bislang nicht absehbar, so Grasenack. Für die Sanierung der Entwässerungs-Leitung sind rund 400.000 Euro veranschlagt.

Ausgrabungen und Funde in Sachsen-Anhalt

MDR (André Damm, Mario Köhne, Hannes Leonard) | Erstmals veröffentlicht am 06.11.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. November 2024 | 06:30 Uhr

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