Auto von oben zwischen Fahrbahn-Richtungspfeilen
Freispruch im Prozess gegen den Geisterfahrer auf der A9 – so hat das Landgericht Dessau entschieden. (Symbolbild) Bildrechte: imago/McPHOTO

Landgericht Dessau-Roßlau Flüchtiger Geisterfahrer freigesprochen – trotz langer Anklage-Liste

15. März 2023, 15:28 Uhr

Die Richter am Landgericht Dessau-Roßlau haben sich mit dem Fall eines Mannes, der absichtlich als Geisterfahrer auf der Autobahn 9 unterwegs gewesen sein soll, beschäftigt. Er wurde erst nach 20 Kilometern gestoppt. Die Anklageschrift gegen den 39-Jährigen ist lang. Trotzdem wurde er freigesprochen.

Im Prozess gegen einen Geisterfahrer aus Bad Sooden-Allendorf in Nordhessen ist am Landgericht Dessau-Roßlau das Urteil gesprochen worden. Der vorbestrafte Angeklagte wurde freigesprochen – trotz langer Anklageschrift. Ein Gutachter hatte dem 39-Jährigen eine psychotische Störung attestiert. Wegen dieser sicher festgestellten Schuldunfähigkeit konnte der Mann nicht verurteilt werden, erklärt Gerichtssprecher Frank Straube den Freispruch des Geisterfahrers.

Deshalb war der Geisterfahrer angeklagt

Die Anklageschrift war lang: Trunkenheit, Straßenverkehrsgefährdung, Unfallflucht, versuchte gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Außerdem war der Mann bereits vorbestraft. Er war im Drogenrausch mit seinem Auto vor einer Polizeikontrolle geflüchtet.

Dabei war er auf der Autobahn 9 zwischen Thurland und Vockerode im Juni 2021 gut 20 Kilometer in entgegengesetzter Richtung gefahren. Später rammte er mit seinem Wagen ein Polizeiauto und versteckte sich stundenlang im Wald. Erst am nächsten Tag konnte der 39-Jährige festgenommen werden. Der Mann wird nun psychiatrisch behandelt.

MDR (Martin Krause, Mario Köhne, Johanna Daher) | Erstmals veröffentlicht am 14.03.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. März 2023 | 13:00 Uhr

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