Nach Zusammenschluss Nach Schulfusion: XXL-Gymnasium in Wittenberg heißt nun "Leucorea"
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21. November 2024, 12:03 Uhr
1.600 Schülerinnen und Schüler gehen in der Lutherstadt Wittenberg auf das größte Gymnasium Sachsen-Anhalts. Der Kreistag hatte den Zusammenschluss des Luther-Melanchthon-Gymnasiums mit dem Cranach-Gymnasium bereits 2023 genehmigt. Nun konnten sich die Vertreter auch auf den neuen Namen der Schule einigen.
- Der Kreistag von Wittenberg hat beschlossen, das fusionierte XXL-Gymnasium "Leucorea" zu nennen.
- Die Fusion war aufgrund sinkender Schülerzahlen notwendig geworden und soll die Schulstandorte im Landkreis sichern.
- Trotz anfänglicher Kritik zeigt sich die Verwaltung optimistisch, dass die Größe des neuen Gymnasiums gut funktionieren wird, ohne den Unterricht wesentlich zu beeinträchtigen.
Der Kreistag von Wittenberg hat sich am Montagabend auf einen Namen für das neue XXL-Gymnasium geeinigt. Dem Beschluss zufolge soll es künftig den Namen "Leucorea" tragen. Der Namen verdeutliche eine Verbindung vieler Einzelpersonen und Themen, die in der Leucorea schon vor 500 Jahren in Wittenberg gewirkt haben, heißt es zur Begründung. Die Leucorea war damals die deutsche Universität mit den höchsten Immatrikulationszahlen und den meisten europäischen Studierenden.
Fusion von Gymnasien 2023 beschlossen
Seit dem 1. August 2024 wurde das Luther-Melanchthon-Gymnasium mit dem Cranach-Gymnasium zusammengelegt. Bereits im Juni 2023 hatte der Kreistag beschlossen, dass in der Lutherstadt Wittenberg das größte Gymnasium Sachsen-Anhalts entstehen soll.
Gegen die Fusion hatte damals nur die Linke gestimmt. Sie befürchtete – wie auch viele Lehrkräfte und Elternvertreter – dass dann ein vernünftiger Unterricht nur schwer zu organisieren sei.
Zusammenschluss wegen zu niedriger Schülerzahlen
"Größe ist nicht automatisch ein Kriterium für gut oder schlecht. Im Gegenteil: Wir beweisen, dass Größe sehr gut funktionieren kann", sagte Landrat Christian Tylsch (CDU) seinerzeit im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. Konkret bedeutet die Entscheidung, dass die beiden Wittenberger Gymnasien an den drei Standorten zukünftig gemeinsam verwaltet werden.
Die Fusion sei notwendig, weil seit einiger Zeit an drei von vier Schulstandorten im Landkreis die vom Land vorgeschriebenen Schülerzahlen unterschritten werden, erklärte Tylsch. Er sprach von einer schwierigen Entscheidung: "Eingriffe in Schulstrukturen sind immer Mist."
Fusion statt Schulschließung
Der Kreistag habe sich aber bewusst für eine Fusion und gegen Schulschließungen entschieden. "Insofern ist damit die Zukunft aller Schulstandorte weiter gesichert", so Tylsch. "Für die jetzigen neunten, zehnten, elften und zwölften Klassen wird sich so gut wie nichts ändern.
Ähnlich äußerte sich Kreisrat und Bürgermeister von Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler). Es sei wichtig, alle Schulstandorte im Landkreis zu erhalten. Durch die Zusammenlegung der beiden Wittenberger Gymnasien könne verhindert werden, dass andere Gymnasien, zum Beispiel in Gräfenhainichen, irgendwann geschlossen werden müssen, so Müller. Seine Meinung sei schon immer gewesen: "Es ist besser wenn Lehrer pendeln, als wenn viele Schülerströme woanders hingelenkt werden."
MDR (André Damm, Marcel Knop-Schieback, Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 20.06.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. November 2024 | 06:30 Uhr
Bruder Wachturm am 22.06.2023
Dass mehrere Klassen von einem Lehrer unterrichtet werden ist der Normalfall und bei Fächern wie Kunst, Musik, Sport, Astronomie, etc. vollkommen sinnvoll. Ich sehe da nicht das Problem, wenn Lehrer an mehreren Standorten eingesetzt werden.
ste-ker am 21.06.2023
..sagte meine oma schon "es kommt alles wieder", nun besteht, da dramatischer lehrermangel herrscht, wieder die möglichkeit, mehrere klassen von einem lehrer unterrichten zu lassen. Macht ja auch nicht wirklich etwas da sich das bildungsniveau eh im freien fall befindet.