Vereinbarung Notfallversorgung für Adblue: SKW stellt Kontingent für Güterverkehr

06. Oktober 2022, 12:21 Uhr

Nahezu jeder Lastwagen in Deutschland fährt mit dem Dieselzusatz Adblue. Damit bei möglichen Lieferengpässen die Transportbranche nicht stillsteht, haben der Adblue-Hersteller SKW Piesteritz und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung eine Vereinbarung getroffen.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und die SKW Stickstoffwerke Piesteritz haben eine Exklusivvereinbarung getroffen. Wie der Verband mitteilte, sollen so Versorgungsengpässe mit dem Dieselzusatz Adblue vermieden werden. Sollte der Dieselzusatz knapp werden, stelle SKW ein zeitlich und mengenmäßig begrenztes Adblue-Kontigent zur Verfügung.

Fahrzeugstillstand verhindern

"Wir versuchen bereits jetzt möglichst viel Adblue dem BGL zu geben", sagte ein SKW-Sprecher. Wie groß die Notfallversorgung sei, ließe sich nicht genau sagen. Mit dem Kontingent soll laut BGL ein drohender Fahrzeugstillstand wegen akuten Adblue-Mangels verhindert werden.

Adblue-Herstellung energieintensiv und teuer

SKW produziert eigenen Angaben zufolge derzeit mit nur einer von zwei Ammoniak-Anlagen. Die Herstellung von Adblue gilt als energieintensiv und aus diesem Grund aktuell besonders teuer. SKW hatte wegen der drohenden Gasumlage kürzlich die Produktion teilweise gestoppt.

Was ist Adblue? Die Harnstofflösung Adblue bewirkt bei Dieselfahrzeugen eine Verringerung der ausgestoßenen Stickoxide um bis zu 90 Prozent. Nahezu jeder Lastwagen der Speditions-, Logistik und Transportbranche in Deutschland fährt laut BGL mit Diesel. Der Adblue-Verbrauch der Lkw auf deutschen Straßen liegt laut BGL bei etwa 5 Millionen Litern pro Tag.

dpa/MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Oktober 2022 | 22:00 Uhr

1 Kommentar

pwsksk am 07.10.2022

Bricht jetzt etwa das System "Angebot und Nachfrage" zusammen? Sieht ja bei Öl und Gas und Strom auch so aus. Wenn dann das Bildungssystem, das Gesundheitswesen und und und dazukommen und das sehen wir ja jeden Tag, komme ich schon in Zweifel.

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