11.000 EuroWolf im Landkreis Wittenberg erschossen: Hohe Belohnung ausgesetzt
Im Landkreis Wittenberg hat eine Initiative eine ungewöhnlich hohe Belohnung ausgesetzt: Gesucht wird ein Schütze, der Mitte Dezember eine junge Wölfin erschossen hat. Der Verein Dübener Heide findet die Idee nicht gut.
Im Landkreis Wittenberg ist eine hohe Belohnung für Hinweise zum Tod einer jungen Wölfin ausgesetzt worden. Das Jungtier war Mitte Dezember 2021 unweit des Sees "Am blauen Auge" in Bad Schmiedeberg erschossen aufgefunden worden.
Um den Schützen zu finden, hat eine Gruppe von Tierfotografen online 11.000 Euro gesammelt und als Belohnung ausgesetzt.
Verein spricht sich gegen Belohnung aus
Axel Mitzka, Vorsitzender des Vereins Dübener Heide, ist gegen eine solche Belohnung. Wie Mitzka MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, sei es Sache der Polizei, solche Verstöße zu klären. Auch seien solche Belohnungen nicht dem Zusammenhalt der Gesellschaft zuträglich.
So werden Wölfe international und in Deutschland geschützt
Wölfe sind international durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen, die FFH-Richtlinien und nach der Berner Konvention streng geschützt. Diese internationalen rechtlichen Vorgaben werden durch das Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt, welches unter anderem das Nachstellen, Fangen, Verletzen oder Töten von Wölfen untersagt. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen – Geldstrafen oder Freiheitsentzug (Freiheitsstrafen von bis zu fünf möglich) führt die strafbare Handlung außerdem zum Verlust der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit und zieht den Entzug der Jagdausübungsberechtigung nach sich. (Quelle: Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.)
Wölfe zu erschießen, ist in Sachsen-Anhalt verboten, obwohl die Wolfsbestände deutlich zunehmen. Im Landkreis Wittenberg sollen sich laut Wolfskompetenzzentrum bereits sieben Rudel aufhalten.
MDR (André Damm, Gero Hirschelmann)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 21. Januar 2022 | 16:00 Uhr
Kommentare
{{text}}