Hände an einem Laptop
Aus Sicht der Experten hat Sachsen-Anhalt beim Thema Digitalisierung noch viel Nachholbedarf. Bildrechte: picture alliance/dpa | Peter Schneider

Bundesweites Ranking Schlechte Noten für Digitalisierung in Halle und Magdeburg

07. Dezember 2022, 10:58 Uhr

In Sachen Digitalisierung liegen Sachsen-Anhalts Großstädte Halle und Magdeburg bundesweit auf den hinteren Plätzen. Das geht aus dem Smart-City-Index des Digitalverbandes Bitkom hervor. Neben dem schleppenden Breitbandausbau sorgten auch weitere Faktoren für das schlechte Ergebnis.

In einem bundesweiten Vergleich zur Digitalisierung in Großstädten ist Sachsen-Anhalt auf den hinteren Plätzen gelandet. Im sogenannten Smart-City-Index des Digitalverbandes Bitkom kommen Halle und Magdeburg unter 81 Städten auf die Plätze 67 und 70.

Bitkom-Sprecher Michael Pfefferle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Ergebnis sei "richtig schlecht". Für das Ranking seien verschiedene Punkte berücksichtigt worden, vom digitalen Bürger-Service über Sharing-Angebote für Mobilität und intelligente Ampelanlagen bis hin zur Breitbandverfügbarkeit.

In Halle lobten die Prüfer eine Plattform für lokalen Online-Handel, intelligente Ampeln an einzelnen Kreuzungen sowie den digitalen Mängelmelder, bei dem der Bearbeitungsstand eingesehen werden kann.

Halles Verwaltung hinkt hinterher

Kritik gab es vor allem an der Verwaltung. Diese sei kaum digitalisiert. Eine eAkte gebe es ebenso wenig wie eine stadteigene Datenplattform. Es gebe nur einen sehr geringen Anteil an E-Fahrzeugen und eine schlechte Ladeinfrastruktur. Außerdem fehle ein Konzept für die sogenannte Letzte Meile, also den Warentransport innerhalb der Stadt.

Digital leben

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Für Magdeburg wurden die überdurchschnittlich vielen Ladestationen hervorgehoben, das Umstellen der städtischen Busflotte auf Hybrid, die Plattform für lokalen Online-Handel sowie das kostenlose, öffentliche WLAN. Außerdem existiere ein Pilotprojekt für die Letzte Meile. Die Universität glänze mit dem sogenannten FabLab, das Privatpersonen und einzelnen Gewerbetreibenden den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren ermöglicht.

Magdeburg: Schlusslicht bei digitalen Dienstleistungen

Wie in Halle wurde auch in Magdeburg die mangelnde Digitalisierung der Verwaltung kritisiert. Die Landeshauptstadt schneide bei den möglichen Online-Dienstleistungen von allen Städten am schlechtesten ab.

Bemängelt wurden auch die geringe Breitbandverfügbarkeit und das ausbaufähige 5G-Netz.

Schülerinnen und Schüler nehmen im Klassenzimmer einer 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Leutenbach am Geografieunterricht mit Hilfe von Laptops und Tablets teil.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

MDR (Katrin Köcher , Thomas Tasler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Dezember 2022 | 06:30 Uhr

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