Überblick Elbe und Niedrigwasser: Welche Schiffe aktuell fahren und welche nicht
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08. August 2022, 14:16 Uhr
Die Trockenheit bereitet der Elbeschifffahrt zunehmend Probleme. Im Hafen Roßlau hat seit Wochen kein Schiff anlegen können. Auch in Aken im Kreis Anhalt-Bitterfeld sieht es nicht besser aus. Ein Einblick.
- In Aken und Roßlau haben seit Wochen keine Schiffe mehr am Hafen angelegt.
- Auch Magdeburg hat Probleme mit Niedrigwasser – allerdings kann hier die Weiße Flotte wieder fahren.
- Nicht nur die Elbe ist von der Trockenheit betroffen – auch Flüsse und Seen, wie im Dessau-Wörlitzer Gartenreich.
Peter Ziegler schaut täglich mit Sorge auf die Wasserstände. 1,20 Meter tief ist die Fahrrinne der Elbe – zu wenig für schwere Güterschiffe, sagt der Akener Hafenchef. Das letzte Schiff landete Mitte Juli an. Ein mit 2.000 Tonnen Kohle beladener Elbekahn hat es danach nicht mehr bis Aken geschafft – die Ladung musste bereits im Mittellandkanal gelöscht werden. Diesen Montag startet in Rotterdam ein Schiff mit einer chemischen Anlage in Richtung Aken. Ziegler hofft, entgegen der Prognosen, auf steigende Pegel.
Wegen des niedrigen Wasserstands werden in Aken in diesem Jahr nur etwa 250.000 Tonnen Güter umgeschlagen. Kurz nach der Wende waren es dreimal so viel, sagt Ziegler. Dennoch schreibe der Akener Hafen mit zehn Mitarbeitern schwarze Zahlen. Auch im Hafen Roßlau hat seit Wochen kein Schiff anlegen können.
Fähren in Magdeburg und im Landkreis Stendal fahren wieder
Probleme mit dem Niedrigwasser gab und gibt es auch in Magdeburg. Dort musste der Fährbetrieb der Weißen Flotte vergangene Woche ausgesetzt werden – jetzt fahren die Schiffe wieder. Laut dem Unternehmens ist das dem leicht ansteigenden Pegel der Elbe zu verdanken. Dadurch können die Schiffe der Weißen Flotte nun wieder am Petriförder ablegen und zu Ausflügen über die Elbe starten.
Auch die Elbfähre Ferchland – Grieben, die den Landkreis Stendal und den Landkreis Jerichower Land verbindet, ist seit Sonntag wieder in Betrieb. Das hat die Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land als Betreiber der Fähre bekannt gegeben. Die Fähre war wegen Niedrigwassers mehrere Tage nicht übergesetzt. Zuvor war sie zudem wegen eines technischen Defektes etwa eine Woche nicht einsetzbar gewesen. Der Defekt wurde behoben. Zwischendurch war die schwimmende Brücke nur wenige Stunden in Betrieb gewesen.
Aktuelle Wasserstände in Sachsen-Anhalt (Stand 08.08.22, 11:45 Uhr)
In der Elbe sieht es derzeit so aus:
Aken: 104cm
Barby: 83cm
Tangermünde: 156cm
Wittenberg: 139cm
Wittenberge: 105cm
Die Werte können auf hochwasservorhersage.sachsen-anhalt.de jederzeit eingesehen werden.
Niedrigwasser-Probleme auch abseits der Elbe
Auch andere Flüsse und Seen sind von der Trockenheit betroffen. So fahren aktuell wegen Niedrigwassers zwei der vier Fähren im Dessau-Wörlitzer Gartenreich nicht. Betroffen seien die Fähren zur Roseninsel, sagte eine Sprecherin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz am Freitag. Die anderen beiden Fähren verkehrten über den Wörlitzer See und hätten noch ausreichend Wasser unter dem Kiel.
MDR (Martin Krause, Johanna Daher)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. August 2022 | 15:00 Uhr