Silvesternacht Diskussion über Feuerwerksverbot nach verletzten Einsatzkräften

02. Januar 2023, 16:41 Uhr

Der Landesfeuerwehrverband in Sachsen-Anhalt fordert ein konsequentes Vorgehen nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht. In Sachsen-Anhalt hat es in der letzten Nacht des Jahres zwar keine größeren Übergriffe gegeben – in Berlin wurden aber allein 33 Einsatzkräfte verletzt. Es wird auch über ein Verkaufs-Verbot von Feuerwerk an Privatpersonen nachgedacht.

Nach den Silvester-Übergriffen auf Einsatzkräfte in mehreren deutschen Städten fordert der Landesfeuerwehrverband von Sachsen-Anhalt ein konsequenteres Vorgehen.

Verbandschef Kai-Uwe Lohse sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man habe zwar keine Verhältnisse wie etwa in Berlin. Das sei aber nur der Anzahl und Vielfältigkeit der Menschen geschuldet. Berlin habe schlicht und ergreifend die Kontrolle verloren. Allein in der Hauptstadt zählten Feuerwehr und Polizei in der Silvesternacht 33 verletzte Einsatzkräfte.

Aggressivität steigt

In Sachsen-Anhalt hat es nach Angaben der Feuerwehr keine größeren Übergriffe gegeben. Generell steigt laut Lohse aber auch hierzulande die Aggressivität gegenüber Einsatzkräften. Die Täter müsse man konsequent bestrafen: "Ich hatte eine schlechte Kindheit, ich habe zu viel getrunken oder mal wieder was geraucht - nein, das sind keine Entschuldigungsgründe", sagt er.

Dash-Cams sollen Angriffe dokumentieren

Lohse zufolge gibt es auch in Sachsen-Anhalt immer wieder das Problem, dass unausgeglichene Menschen meinen, ihre Aggressionen gegenüber Hilfskräften abbauen zu müssen. Wenn man es über die Jahre betrachte, gebe es da eine klare Steigerung und Verschärfung der Aggressivität. "Während es früher nur verbale Geschichten waren, kommen jetzt mehr Tätlichkeiten dazu."

Die Ursache für solche Eskalationen sei oft die Unzufriedenheit gewisser Personengruppen, die ein Ventil suchten. Eine Konsequenz aus den Vorfällen könnten sogenannte Dash-Cams in den Fahrzeugen der Rettungskräfte sein. Mit ihnen ließen sich die Einsätze dokumentieren.

Lohse hält Böller-Verbot für sinnfrei

Vertreter von Polizei haben ein generelles Böller-Verbot ins Gespräch gebracht. Verbandschef Lohse sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er halte ein Verkaufs-Verbot für unsinnig: "Wenn man unausgeglichen ist und Hass gegen Hilfskräfte hat, dann sucht man sich etwas anderes." Das können Steine, Feuerlöscher bis hin zu Waffen sein, heißt es. Aus Umwelt-Gründen sei es aber sinnvoll.

MDR (Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 02. Januar 2023 | 09:00 Uhr

156 Kommentare

knarf am 04.01.2023

Shantuma:Sie wissen aber auch das die Polizei sich oft genug nicht durchgreifen.Und warum,weil sie dann durch die Presse wegen angeblich unverhältnismäßig Härte bezichtigt wird!Es fehlt die Unterstützung durch die Politik die teilweise zu feige ist sich prinzipiell für Kameras an der Polizei einsetzen!Und das ist nur ein Punkt!

Goldloeckchen am 04.01.2023

„und 45 Deutsche
Das heißt auch Deutsche “

nein, von deutscher Staatsangehörigkeit wurde gesprochen, zum Migrationshintergründen wurde nichts gesagt.

😉👍☝️🤭

knarf am 04.01.2023

Laut Berliner Polizei wurden Randalierer festgenommen:
Davon sind 27 Afghanen
21 Syrer und 45 Deutsche
Das heißt auch Deutsche und nicht nur Ausländer haben sich kriminell verhalten

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