Fehlende PerspektivenPersonalmangel: Fleischer in Sachsen-Anhalt bangen um Existenz
In Sachsen-Anhalt bangt die Fleischerei-Innung um die Zukunft des Handwerks, weil der Nachwuchs fehlt. Mancherorts bleiben schon Frischetheken im Supermarkt unbesetzt.
Die Fleischerei-Innung in Sachsen-Anhalt befürchtet, dass ihr Handwerk komplett vor dem Aus steht. Landesinnungsmeister Heinz Sallier sagte dem MDR, in zehn bis 15 Jahren werde es in kleineren Ortschaften keine Fleischer mehr geben. Auch in den Großmärkten werde dann nur noch Abgepacktes angeboten. Auch der Thüringer Innungsmeister Thomas Hönnger sagte, der Mangel an Personal und Nachwuchs sei schon seit Jahren groß.
Fleischkonsum geht zurück, Nachwuchs fehlt
In Deutschland geht der Fleischkonsum zurück. Zudem fehlt der Nachwuchs bei den Fleischerei-Fachverkäufern und Metzgern. Wie der Bundesverband des Lebensmittelhandels bestätigte, bleiben zahlreiche Frischetheken im Supermarkt unbesetzt.
"Können wir die offenen Stellen nicht besetzen, müssen wir kreativ sein, um die Kundenwünsche nach Service und Beratung zu erfüllen. Wir suchen mittlerweile Mitarbeiter auch im Ausland oder erproben flexible Thekenlösungen, die Beratung und Selbstbedienung kombinieren", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Lebensmittelhandelsverbandes, Philipp Hennerkes.
Vor Kurzem hatte Edeka angekündigt, wegen des Personalmangels seine Bedientheken mit Selbstbedienungs-Angeboten zu ergänzen.
Magdeburger Fleischerbetrieb meldet Insolvenz an
Bereits im April hatte die traditionsreiche Magdeburger Fleischerei "Delikata" Insolvenz angemeldet. Bei dem Betrieb wird trotz Insolvenz weiter Fleisch produziert. Seit April will Insolvenzverwalter Lucas Flöther das Unternehmen retten. Er ist optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens angeht.
Mehr zum Thema Fleischereien
MDR (Astrid Wulf, Hanna Kerwin)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 10. September 2024 | 14:00 Uhr
Kommentare
{{text}}