Start in Sommersaison Corona-Folgen: Trübe Stimmung im Gastgewerbe

14. Juli 2022, 06:33 Uhr

Das Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt leidet noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie. In Gastronomie und Hotels mangelt es an Personal. Das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sieht die Branche aber in steigenden Energie- und Lebensmittelkosten. Auch die Reisebranche fürchtet Umsatzeinbrüche.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Das Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt ist weiterhin angeschlagen. Laut der aktuellen Sommerumfrage der Industrie- und Handelskammern in Halle und Magdeburg schätzen nur 17 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftsaussichten positiv ein.

Verschärfte Personalprobleme durch Corona-Pandemie

Als ein großes Problem der Branche nannten die Kammern den Personal- und Fachkräftemangel. Die Mitarbeiterzahlen waren in Folge der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie stark zurückgegangen. Davon hat sich das Gastgewerbe bislang offenbar nicht erholt. Man stecke in einem "Teufelskreis", sagte Antje Bauer, Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau. Personalmangel sorge für verringerte Angebote und Öffnungszeiten, was zu weiteren Umsatzrückgängen führe.

Steigende Kosten, sinkende Einnahmen

Dem gegenüber stünden enorm gestiegene Ausgaben für Energie- und Lebensmittel. Inflationsbedingt schränkten die Gäste ihren Konsum dagegen deutlich ein. "Die Branche kann diese Zwickmühle kaum verlassen", sagte Bauer. Große Sorgen bereiteten der Branche auch der Ukraine-Krieg und zu hohe Steuerlasten.

Auch Reisebranche vor Preissteigerungen

Auch in der Reisewirtschaft bleibt das Geschäftsklima weit hinter dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise zurück. Rund 87 Prozent der befragten Unternehmen rechnen demnach mit Preissteigerungen. Es bleibe abzuwarten, ob die höheren Preise bei den Kunden gut umzusetzen seien, sagte Eva Dörrwand, Geschäftsführerin der IHK Magdeburg.

Für die aktuelle Saisonumfrage wurden 800 Gastronomen, Hoteliers, Reisebüros und Reiseveranstalter im Land befragt.

dpa, MDR (Dominik Knauft)