Wegweiser mit Aufschrift Gasumlage und Schild mit Aufschrift 2,419 ct/kWh
Einige Energieversorger in Sachsen-Anhalt reagieren auf die Gasumlage mit steigenden Preisen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Christian Ohde

Gasumlage ab Oktober Gasversorger in Sachsen-Anhalt heben Preise

19. August 2022, 17:58 Uhr

Verbraucher in Sachsen-Anhalt müssen sich auf steigende Gaspreise einstellen. Unter anderem die Städtischen Werke Magdeburg und die Energieversorgung Halle geben die Gasumlagen ab Oktober an ihre Kunden weiter. Betroffene sollen mit Briefen rechtzeitig informiert werden. Auch der ostdeutsche Versorger Mitgas will die Preise erhöhen.

  • Die SWM in Magdeburg erhöhen die Preise für Grund- und Ersatzversorgung ab Oktober.
  • Auch der Energieversorger EVH in Halle erhöht ab Oktober die Preise, die Umlagen sind darin allerdings noch nicht erhalten.
  • Wann Mitgas die Preise erhöht, ist noch nicht klar.

Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachsen-Anhalt müssen sich auf steigende Gaspreise einstellen. Die ersten Energieversorger haben angekündigt, die Gasumlage zum 1. Oktober an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben zu wollen.

Was ist die Gasumlage?

Die Gasumlage ist eine zusätzliche Abgabe, die jede und jeder zahlen muss, der oder die Gas nutzt, zum Beispiel, um eine Wohnung zu heizen oder damit Produkte herzustellen. Am Montag hatte die Firma Trading Hub Europe, ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber, bekannt gegeben, dass die staatliche Gasumlage zukünftig bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde liegen wird. Auf die Kosten für jede genutzte Kilowattstunde Gas werden ab Oktober also 2,419 Cent aufgeschlagen. Dieser Wert gilt wahrscheinlich nicht für die gesamte Periode, sondern kann jeweils nach drei Monaten entsprechend der Marktentwicklung angepasst werden.

Grund für die Umlage sind die stark gestiegenen Kosten für Firmen, die Gas importieren. Bis Ende September müssen die Importeure die Mehrkosten noch selbst tragen. Dann können sie 90 Prozent der höheren Beschaffungskosten über die Umlage weiterreichen. Damit sollen Pleiten systemrelevanter Gasimporteure und letztlich Lieferausfälle verhindert werden. Der Energiekonzern RWE will die geplante Gasumlage nicht für sich in Anspruch nehmen. Auch der Energiekonzern Shell will einer Sprecherin zufolge vorerst kein Geld aus der Gasumlage von seinen Kunden einfordern.

Das betrifft zum Beispiel die Grund- und Ersatzversorgung der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Am Freitag gaben die SWM bekannt, die Gaspreise ab 1. Oktober erhöhen zu wollen. Die Umlagen für Gasbeschaffung, Gasspeicher und Bilanzierung sollen in den Erhöhungen enthalten sein. Kundinnen und Kunden sollen mit Briefen informiert werden.

Festpreisverträge: Preise steigen nach Ablauf der Preisgarantie

Laut einer Sprecherin der SWM erlauben die gesetzlichen Regelungen es nicht, die Umlagen sofort an alle Erdgaskunden weiterzugeben. Bei Festpreisverträgen sei die Weitergabe erst nach Ablauf der Preisgarantie möglich. "Alle Kunden mit Laufzeitverträgen erhalten spätestens sechs Wochen vor Ende der Vertragslaufzeit schriftlich die Preisanpassung mitgeteilt", so die Sprecherin.

Wie die Umlagen unter anderem bei der Fernwärmelieferung weitergegeben werden können, ist laut SWM noch nicht geregelt. Stadtwerke, die ihre Fernwärme aus Erdgas erzeugten, könnten die Umlagen nicht ohne Weiteres an ihre Fernwärme-Kunden weitergeben, so die Sprecherin der SWM.

Energieversorger in Halle plant weitere Preissteigerung

Auch Kundinnen und Kunden des städtischen Energieversorgers in Halle (EVH) sind von Preiserhöhungen betroffen. EVH erhöht die Strom- und Erdgaspreise ebenfalls zum 1. Oktober. Dabei ist laut einer Sprecherin die Umlage aber noch nicht berücksichtigt. Wegen der kurzfristigen Bekanntgabe sei das nicht möglich gewesen. Kundinnen und Kunden müssen also eine weitere Preiserhöhung zur Weitergabe der staatlichen Umlage erwarten.

Auch der ostdeutsche Gasversorger Mitgas will die Umlagen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben. Wann, das steht allerdings noch nicht fest. Laut dem Unternehmen sollen die Kundinnen und Kunden gemäß den vertraglichen Regelungen über die bevorstehenden Änderungen informiert werden.

Mehr zum Thema: Steigende Preise für Gas

dpa, MDR (Alisa Sonntag)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. August 2022 | 12:00 Uhr

13 Kommentare

hilflos am 21.08.2022

Auf den Waschlappen des sympathischen Kretschmann zurück zu kommen,; er ist älter Maoist, eigentlich auf dem Stand der chinesischen Kulturrevolution hängen geblieben. Was stört ist sein Reichtum, in Peking wäre er damals als Volksschädling schon dran.... Bei seinen Kumpels von den rev. Garden

Altmeister 50 am 20.08.2022

Eigentlich ist die Lösung einfach: Durch Mehrarbeit die Preissteigerungen ausgleichen. Wenn die Energiepreiserhöhung pro Monat 100 € beträgt dann sind bei Mindestlohn von 12 € ca. 10 Stunden mehr zu arbeiten, um netto auf 100 € zu kommen. Bei einem Lohn von 20 € sind dies "nur" noch 7-8 Std. Mehrarbeit.
Das sollte doch problemlos drin sein, würde einen Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels beitragen und zu höheren Renten führen, also mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wäre "lediglich" noch zu klären, wie die Unternehmen durch die höheren Energiekosten ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit Existenz erhalten sollen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn die Arbeitnehmer zusätzlich zum vorherigen Vorschlag nochmal 5-10 Stunden / Monat unentgeltliche Arbeit zu Gunsten des Arbeitgebers draufpacken. Das ist alles unbürokratisch durchführ-und regelbar. Eventuelle Ähnlichkeiten mit vergangenen Verhältnissen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt, drängen sich aber auf.

DanielSBK am 20.08.2022

Stimmt doch gar nicht! Empfangen Sie überhaupt den MDR Herr faultier?? Was sollen diese Fakenews??
Das Interview mit dem SHK-(Sanitär, Heizung, Klima)Handwerksmeister, Herr Frank Liebchen, und MDR Sachsen-Anhalt heute Janette Eger kam 19 Uhr im TV..... *Facepalm*
Aber ich fand das Gespräch sehr Belehrungslastig ala^ "...das betrifft ja auch Ihre Handwerkskollegen in Polen usw.". Meine Stimme hat der IHK-Innungsmeister!

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