Insekten aus Südeuropa Zahl der Gottesanbeterinnen in Sachsen-Anhalt steigt rasant
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13. August 2024, 12:22 Uhr
Neuer Melderekord für Gottesanbeterinnen in Sachsen-Anhalt: Mehr als 3.000 Exemplare der Fangschrecken wurden im vergangenen Jahr gesichtet. Die Tiere sind eigentlich in Südeuropa zuhause, breiten sich aber infolge des Klimawandels immer weiter aus – auch in Sachsen-Anhalt.
Die Gottesanbeterin breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Das hat das Landesamt für Umweltschutz mitgeteilt. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr als 3.000 dieser Fangschrecken gezählt. Den Angaben nach ist das der vierte Melderekord in Folge. Bisher habe die Insektenart den gesamten Süden des Landes besiedelt. Im vergangenen Jahr seien vereinzelt auch in Arendsee und Stendal im Norden von Sachsen-Anhalt erste Beobachtungen gemeldet worden.
Das Insekt, das eigentlich in Südeuropa heimisch ist, erschließe sich dank des Klimawandels weitere Lebensräume – auch in Sachsen-Anhalt. Wer eine Gottesanbeterin sehe, könne dies über ein Meldeportal des Landesamtes oder per Mail melden.
Für Menschen ungefährlich
In Sachsen-Anhalt sei vor 20 Jahren erstmals eine sich fortpflanzende Population am Geiseltalsee entdeckt worden. Gottesanbeterinnen sind für Menschen ungefährlich. Sie sind bekannt für ihre bedrohlich aussehenden Fangarme und die stechend grüne Farbe der größeren Weibchen. Ihren Namen haben sie bekommen, weil sie ihre Fangarme oft wie zum Gebet zusammenfalten.
Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) ernähren sich die fünf bis 7,5 Zentimeter großen Tiere von anderen Insekten. Gottesanbeterinnen sind laut Nabu für ihren Sexualkannibalismus bekannt. Die deutlich kleineren Männchen laufen Gefahr, nach oder während des Paarungsaktes vom Weibchen gefressen zu werden. Allerdings sei das in der freien Natur nicht die Regel.
MDR (Anja Höhne, Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. August 2024 | 15:00 Uhr