Justizzentrum Halle Prozess gegen mutmaßliche IS-Rückkehrerin beginnt

27. September 2022, 06:58 Uhr

Eine heute 23 Jahre alte Frau aus Aschersleben wurde 2019 von der kurdischen Miliz in Syrien festgenommen. Ihr wird vorgeworfen, Teil der Terrormiliz Islamischer Staat gewesen zu sein. Am Dienstag beginnt in Halle der Prozess gegen die mutmaßliche IS-Rückkehrerin.

In Sachsen-Anhalt muss sich in der kommenden Woche erneut eine mutmaßliche IS-Kämpferin vor Gericht verantworten. Wie das Oberlandesgericht Naumburg mitteilte, wurde die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft zugelassen.

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Der Prozess beginnt demnach am Dienstag im Justizzentrum Halle unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Grund hierfür sei, dass die Angeklagte zum Zeitpunkt der ihr vorgeworfenen Taten teilweise minderjährig gewesen war.

23-Jährige aus Aschersleben mit drei Kindern

Der heute 23-Jährigen werde vorgeworfen, sich an der Terrormiliz Islamischer Staat beteiligt zu haben. Sie stammt Medienberichten zufolge aus Aschersleben.

Die Angeklagte reiste 2014 nach Syrien aus, um sich dem IS anzuschließen. Dort heiratete sie einen deutsch-tunesischen IS-Kämpfer mit dem sie drei Kinder hat. Im März 2019 wurde sie mit ihren Kindern von kurdischen Milizen festgenommen.

Nach der Festnahme soll sie weiterhin die Ideologie des IS vertreten und auch ihre Kinder indoktriniert haben. BKA-Beamte haben sie dieses Jahr im März nach Deutschland gebracht. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft.

Prozess gegen Leonora M.

Erst im Mai 2022 war in einem ähnlichen Prozess eine IS-Rückkehrerin aus der Nähe von Sangerhausen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.

dpa,MDR (Moritz Arand,Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. September 2022 | 05:00 Uhr

1 Kommentar

schwarzinger am 25.09.2022

Ich bin der Meinung, hier läuft etwas schief und es tut mir leid, ich habe für diese Frau Null Verständnis und noch weniger würde es werden, wenn sie auch ein mildes Urteil bekäme.
Wer kann schon behaupten, dass es genauso gekommen wäre, wenn der IS noch immer "erfolgreich" seine Kreise ziehen würde? Deshalb ihr den Stempel "Aussteigerin" zu verpassen, ist dann doch etwas weit hergeholt.
Diese ganze Aktion der Freilassung hat ja auch Geld gekostet.
Mich würde mal interessieren, wer die Kosten dafür trug.
Käme es zu einem milden Urteil, könnten sich andere denken – Aber hey, man kann es ja mal versuchen und wenn es schief geht holt man mich eh raus.

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