Ein Vietnamese betreibt ein Bekleidungsgeschäft in der Innenstadt von Weiߟenfels.
Mit einer Leerstadnsbörse will die Stadt Weißenfels seine Innenstadt beleben. Bildrechte: picture alliance / ZB | Jan Woitas

Stadtentwicklung Weißenfels will Innenstadt mit Leerstandsbörse wiederbeleben

05. Juni 2023, 13:39 Uhr

Der Leerstand vieler Ladenlokale ist in Weißenfels schon länger ein Problem. Um die Innenstadt wieder mehr zu beleben, soll nun ein Rundgang für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Unternehmer, Existenzgründerinnen, Start-ups und Vereine sind der Stadt zufolge die Zielgruppe.

Angesichts vieler leerstehender Geschäfte in der Innenstadt startet Weißenfels im Burgenlandkreis in dieser Woche eine neue Initiative. Die Stadt veranstaltet eine Leerstandsbörse, bei der sich interessierte Personen einen Überblick über die Räumlichkeiten verschaffen und vielleicht sogar ihr künftiges Ladenlokal finden können. "Die Innenstadt von Weißenfels soll aufgewertet werden und neue Entwicklungs-Perspektiven erhalten", schreibt die Stadt auf ihrer Internetseite.

Rundgang geplant

Bei dem Rundgang öffnen sich die Türen von zehn leerstehenden Ladenlokalen. Sie sind zwischen 50 und 366 Quadratmeter groß und befinden sich alle in der Jüdenstraße in der Innenstadt. Das Angebot richtet sich der Stadt zufolge sowohl an Unternehmerinnen, Existenzgründer und Start-ups als auch an Organisationen und Vereine. Wer an der Leerstandsbörse am Donnerstagnachmittag teilnehmen möchte, kann sich noch bis Dienstag anmelden.

Weitere Initiativen in Quedlinburg und Zeitz

Auch die Stadt Quedlinburg geht aktiv gegen Leerstände vor. Sie berät Eigentümer und unterstützt sie aktiv bei Neu-Vermietungen oder Umbauten. Außerdem gibt es ein Leerstands-Melde-Portal im Internet. Auch in Zeitz waren Leerstand und Bevölkerungs-Rückgang lange Zeit ein Problem. Doch inzwischen entdecken junge Unternehmerinnen und Unternehmer, kreative Menschen und Familien die Stadt für sich. Ein Beispiel ist das Kloster Posa. Ein Verein hat die historische Anlage saniert und dort kulturelle Angebote geschaffen.

MDR (Attila Dabrowski, Stefanie Hornig, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Juni 2023 | 11:00 Uhr

5 Kommentare

weils so nicht unwidersprochen bleiben darf vor 46 Wochen

Innenstädte von Kleinstädten wären - wenn sie funktionieren würden - zunächst ein Ort des ZUSAMMENLEBENS. Nicht des Einkaufens-und-dann nach-Hause-Tragens. Dazu gehört allerdings eine Politik, in der nicht schon das erste Eis oder zweite Bier in einem Lokal teurer kommt als der ganze Kasten Bier mit Freunden zu Haus. Abgaben, Burokratie, Nebenkoster der Gastronomie runter, Parkplätze zurück in die Zentren (zumindest der ländlichen Klein- und Mittelstädte), und Plätze, an denen man Sitzenbleiben kann - damits erst einmal voll wird. Dann wirds schon.

weils so nicht unwidersprochen bleiben darf vor 46 Wochen

Da hat man nun grade die letzten gut erreichbaren Gratis-Parkplätze in der Innenstadt durch einen grossen leeren ungenutzten Platz ersetzt, und trotzdem kommen die Käufer nicht in Scharen!?
Sondern fahren zu den Einkaufszentren (mit Parkplätzen) am Stadtrand, die die Stadt auf drei Seiten umgeben?
Merkwürdig. Merkwürdig.

C.T. vor 46 Wochen

Man muss einfach nur die neue Realität akzeptieren. Innenstädte sind für viele so unattraktiv wie noch nie. Wir geben unser Geld lieber virtuell und vor allem nicht bunt aus. Shisha Bars oder Herrenfriseure füllen gern die Lücken in den deutschen Innenstädten. CU im nächsten Leben...

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